Wie genau funktioniert das eigentlich mit der Wunscherfüllung und warum sind mir manche meiner Wünsche so wichtig?
Diesen Fragen widme ich mich in diesem Artikel.
Wir alle haben zu jedem Zeitpunkt in unserem Leben eine Menge Dinge, die wir uns wünschen. Manche Dinge wünschen wir uns ganz dringend und tun viel dafür, uns diese Wünsche zu erfüllen. Manche Wünsche sind eher unwichtig und wir denken nur ab und zu an sie.
Die Dinge, die wir Menschen uns wünschen, sind sehr unterschiedlich. Wahrscheinlich wünsche ich mir ganz andere Sachen als du dir wünscht.
Trotzdem ist es möglich, allgemeine Aussagen darüber zu tätigen, was Wünsche sind.
Das Bedürfnis hinter dem Wunsch
All unsere Wünsche haben eine riesige Gemeinsamkeit:
Sie sind Strategien zur Bedürfniserfüllung.
Ich wünsche mir immer etwas, weil ich mir von dieser Sache die Erfüllung eines Bedürfnisses verspreche.
Wie genau meine ich das?
Zum Beispiel kann es sein, dass ich mir wünsche, reich und berühmt zu sein. Ich möchte gerne erfolgreich sein, in der Öffentlichkeit stehen und ganz viel Geld dabei verdienen. Geht es jetzt hierbei wirklich um die Sache an sich?
Geht es wirklich bei meinem Wunsch um das reich und berühmt sein an sich?
In Wirklichkeit geht es bei meinem Wunsch vielmehr darum, welches Gefühl ich mir davon verspreche, in diesem Zustand zu sein.
Ich könnte mir zum Beispiel das Gefühl davon versprechen, von anderen anerkannt zu sein und mich dadurch gut zu fühlen. Das heißt, eigentlich geht es mir nicht wirklich darum, reich und berühmt zu sein. Zumindest nur auf einer sehr oberflächlichen Ebene.
Eigentlich geht es mir bei meinem Wunsch um mein Bedürfnis nach Anerkennung.
Mich beim Ziele setzen aufs reich und berühmt zu werden zu konzentrieren, soll mir nur dabei helfen, mir dieses Gefühl in mein Leben zu holen.
Ein anderes Beispiel für einen Wunsch, den viele Menschen haben, ist ein eigenes Haus. Ist es jetzt wirklich so etwas Tolles, ein eigenes Haus zu besitzen?
Oder geht es vielleicht auch bei diesem Wunsch um etwas ganz Anderes?
Bei dem Wunsch nach einem eigenen Haus kann es zum Beispiel um die Erfüllung von meinem Bedürfnis nach Sicherheit gehen.
Es kann sein, dass ich mit einem Haus Geborgenheit und Sicherheit verbinde und mir deshalb wünsche, ein eigenes Haus zu besitzen.
Es geht also bei meinen Wünschen nicht um den eigentlichen Wunsch, sondern um etwas, was dahinter steht.
Die blinde Wunscherfüllung eines Hauses oder auch danach, reich und berühmt zu sein, bringt mich deshalb oft nicht weiter.
Denn nur weil ich einer Sache die Macht zuspreche, in mir ein Gefühl hervorzurufen, ist das noch lange nicht so.
Es kann sein, dass ich mir von etwas die tollsten Gefühle erhoffe. Wenn ich nur XY habe, dann fühlt es sich ganz anders an. Vielleicht tritt der erhoffte Zustand gar nicht ein. Vielleicht hält er auch nur ganz kurz an und dann macht sich wieder die große Leere in mir breit.
All das kann passieren, wenn ich mich nur auf meine Wunscherfüllung konzentriere, ohne mir klar zu machen, was eigentlich hinter meinem Wunsch steht.
Umgang mit Wünschen
Wenn ich nun weiß, dass es bei meinem Wunsch gar nicht wirklich um die Sache selbst geht, sondern um die Erfüllung eines Bedürfnisses, soll ich dann überhaupt in meine Wunscherfüllung investieren?
Oder soll ich meinen Wunsch einfach ignorieren?
Wie meistens liegt die Lösung irgendwo in der Mitte.
Ich sage nicht, dass es gar keinen Sinn macht, sich seine Wünsche zu erfüllen. Es macht Sinn – jedoch nur begrenzt.
Ich sollte mir immer beim Versuch der Wunscherfüllung bewusst machen, welches Gefühl ich mir von meinem Wunsch verspreche.
Und dann stellt sich meistens schon ein Aha-Effekt ein und vielleicht ändert sich dadurch auch mein Verhältnis zu dem Wunsch.
Ich kann mich auch innerlich in einer Meditation in den Zustand versetzen, in dem mein Wunsch erfüllt ist. Und in dieser Meditation fühle ich das Gefühl, was ich mir wünsche.
Somit ist mein Wunsch in diesem Moment erfüllt.
Und warum sollte das weniger wert sein, als im Außen etwas zu haben, was dieses Gefühl in mir auslöst?
Deine Gefühle sind in dir. Du bist dazu fähig, Liebe zu empfinden. Das ist der Grund, aus dem du Liebe empfindest und nicht wegen dem Menschen, den du liebst. Es mag sich vielleicht so anfühlen, als wenn du wegen diesem Menschen Liebe empfindest. Aber in Wirklichkeit empfindest du Liebe, weil die Liebe in dir ist.
Und genauso ist es auch mit all den anderen Gefühlen, die du dir durch deine Wünsche in dein Leben holen willst. Sie sind in dir und irgendwelche äußeren Sachen helfen dir nur, sie zu fühlen.
Und wenn du nun lernst, dir diese Gefühle selbst zu erschaffen, dann bist du damit unabhängig. Du wirst frei von den Sachen, nach denen du im Außen strebst, weil du weißt, dass du nicht auf sie angewiesen bist.
Zuletzt noch ein Buchtipp für alle, die noch tiefer in dieses Thema einsteigen möchten: In Safi Nidiayes: „Der entscheidende Schritt: Das letzte Geheimnis der Wunscherfüllung“ geht es genau um das, was hinter den Wünschen steht und wie du noch mehr dahin kommst, dir selbst deine Wünsche zu erfüllen.