Mit der Vergangenheit abschließen in 6 Schritten

mit der Vergangenheit abschließen

Wenn du dazu neigst, Vergangenes ewig lang mit dir rumzuschleppen, dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel geht es darum, warum mit der Vergangenheit abschließen sinnvoll ist und wie es dir gelingen kann.

Es kann so schön sein, an vergangene Tage zurückzudenken. An schöne Momente, die du erlebt hast oder an tolle Dinge, die du geschafft hast. Trotzdem ist es gut, dich nicht allzu sehr mit vergangenen Dingen zu beschäftigen.


1. Schritt: Sinn vom Abschließen klarmachen

Mit der Vergangenheit abschließen ist sinnvoll, weil du sonst unglaublich viel Energie über die Beschäftigung mit ihr verlierst. Du lebst in der Vergangenheit, anstatt in der Gegenwart. Und es gibt nur diesen einen Moment. Das heißt, die Vergangenheit holt dich immer aus dem Jetzt weg. Egal, auf welche Art du dich mit ihr beschäftigst.

Folgen der Beschäftigung mit der Vergangenheit

Wenn du in der Vergangenheit lebst, führt das immer zur Trauer. Genauso wie in der Zukunft leben zu Angst führt. Zufriedenheit, Vertrauen und Liebe – all das kann nur in der Gegenwart stattfinden.

Warum macht das Leben in der Vergangenheit traurig? Wenn du an die Vergangenheit denkst, dann beschäftigst du dich vielleicht mit den unangenehmen traumatischen Dingen, die dir zugestoßen sind. Sachen, die du gerne ungeschehen hättest. Lebensereignisse oder Menschen, mit denen du haderst. Du hättest es gerne anders gehabt und kämpfst damit, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Du holst dir also die Trauer aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Du bist traurig wegen etwas, was schon lange vorbei ist.

Oder du denkst an die guten alten Zeiten. So nach dem Motto: „Früher war alles besser.“ Du glorifizierst die Vergangenheit und schwelgst in schönen Erinnerungen. Und natürlich darf man auch mal an Schönes zurückdenken, keine Frage. Aber wenn du dich übermäßig viel mit der schönen Vergangenheit beschäftigst, dann hat das fatale Folgen. Du lebst dann nämlich weniger gerne in der Gegenwart.

Das ist genauso als wenn du übermäßig viel eine Serie guckst oder ein Buch liest. Du versetzt dich in eine schöne Welt, die aber nicht deine aktuelle Welt ist und es geht dir schlecht, wenn du irgendwann wieder zurück in deine Welt kommst. In dem Moment, in dem du völlig in die andere Welt eintauchst, geht es dir natürlich gut. Aber zurück im Jetzt geht es dir schlechter als vorher. Vielleicht erinnerst du dich daran, als du einmal total in eine Serie oder ein Buch abgetaucht bist und dann mit einem komischen Gefühl wieder zurück in dein Leben gekommen bist als die Serie vorbei oder das Buch ausgelesen war. Und genauso ist es auch bei der Beschäftigung mit der Vergangenheit. Selbst wenn du dich mit schönen Teilen deiner Vergangenheit beschäftigst, führt das letztendlich im Hier und Jetzt zur Trauer. Es geht dir dadurch schlecht.

Identifikation mit deiner Geschichte

deine Geschichte loslassen

Viele Menschen beschäftigen sich auch deswegen mit der Vergangenheit, weil es ihnen vermeintlich Sicherheit gibt. Sie denken: „Ich bin meine Geschichte. Ich bin die Person, der dieses oder jenes widerfahren ist.“ Aus ihrer Geschichte, aus ihrem biografischen Werden heraus ziehen sie ihr Ich-Gefühl.

Und natürlich speist sich ein Teil deiner Identität aus deiner Vergangenheit. Sich davon immer freier zu machen, halte ich persönlich für sehr gewinnbringend. Aber eine kleine Rolle wird deine Geschichte vielleicht immer spielen. Dass du aus der und der Familie kommst. Dass du dann und dann das und das erlebt hast. Du erklärst dir durch deine Vergangenheit, wie du bist. Was auch nicht immer falsch ist. Es kann durchaus dabei helfen, dich selbst zu verstehen. Nur solltest du dich nicht durch deine Geschichte zum Opfer machen und sagen: “Ich kann das nicht. Mir ist damals dieses und jenes zugestoßen, was es für mich absolut unmöglich macht. Für andere Menschen ist das vielleicht möglich, für mich aber nicht.“

Auch wenn unsere Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, sich manchmal wie Begrenzungen anfühlen; unmöglich ist deshalb nichts. Du kannst lernen, zu vertrauen. Auch wenn dein Vertrauen als Kind missbraucht wurde. Du kannst lernen, zu lieben. Auch wenn dich deine Eltern früher nicht geliebt haben. Und diese Liste könnte ich endlos so weiterführen. Du bist nicht deine Geschichte. Und es liegt an dir, nicht zuzulassen, dass dir deine Vergangenheit die Zukunft diktiert.

Wenn du die Vergangenheit loslässt, lässt du auch das Gewicht von ihr hinter dir. Du bist frei und unbeschwert im Moment.

Hört sich gut an? Ja, das finde ich auch.

Bleibt nur die Frage, wie das gelingen kann. Mit der Vergangenheit abschließen fühlt sich in manchen Lebensphasen geradezu unmöglich an.

Doch mit Bewusstsein und ein bisschen innerer Arbeit wird es dir gelingen, deine Vergangenheit loszulassen.


2. Schritt: Genau definieren, was aus der Vergangenheit dich beschäftigt

Zunächst einmal ist es notwendig, dir genau klarzumachen, was du eigentlich loslassen willst. Jetzt wirst du vielleicht sagen: „Na, meine Vergangenheit halt. Das, was mich belastet.“

Es ist trotzdem gut, es ganz genau zu benennen. Die große dunkle undefinierte Masse in kleine konkrete Ereignisse, Personen und Situationen aufzudröseln.

Entmystifiziere das, was dich belastet. Und das, indem du ihm einen Namen gibst.

Setze dich einmal in einer ruhigen Stunde (oder am besten jetzt sofort) hin und überlege: Was belastet dich alles immer noch? Was genau ist es, womit du gerne abschließen willst.

Begegne dem, was gefühlt und gesehen werden will. Wenn du einen Schmerz nicht wahrhaben willst, dann begegnet er dir immer wieder. Die ungelöste Vergangenheit erschafft in der Gegenwart wieder ein ähnliches Drama, einen ähnlichen Schmerz, um dich darauf aufmerksam zu machen. Sie schreit verzweifelt danach, gesehen zu werden

Also mache dem ein Ende, indem du deinen Dämonen ins Gesicht schaust.

Was passiert dir aus deiner Vergangenheit immer wieder? Landest du zum Beispiel immer wieder in ähnlichen missbräuchlichen Beziehungen? Gibt es irgendwelche Muster in deinem Leben allgemein oder in deinen Beziehungen, die sich immer wiederholen? Dann ist hier mit ziemlicher Sicherheit ein ungelöstes Muster aus deiner Vergangenheit am Werk. Schau es dir an. Liebevoll, aber ehrlich.


3. Schritt: Konkrete Aktionen zum Abschluss

Was kannst du jetzt konkret noch tun, um die Sache abzuschließen? Kannst du zum Beispiel eine Person nicht loslassen, weil du ihr unbedingt noch etwas sagen willst? Vielleicht hast du dich nie bei jemandem entschuldigt, obwohl es dir leid tut. Oder du hast deine Meinung gegenüber jemand anderem nie ausgedrückt und das belastet dich. Vielleicht fühlst du dich von jemandem schlecht behandelt und du wolltest ihn schon immer mal fragen: „Warum hast du das gemacht?“ Damit kommst du raus aus der Opferrolle.

Das sind alles Beispiele für Situationen, wo du jetzt konkret noch etwas tun kannst, um mit der Vergangenheit abschließen zu können.

Also überlege einmal, was für Dinge es sind, die dich nicht loslassen. Gibt es jetzt, hier und heute noch etwas, was du tun kannst, um die Sache zu bereinigen?

Wenn ja, dann tu es. Trau dich und komm in Aktion!

Und wenn nicht, dann gehe über zu Schritt 4.


4. Schritt: Fühle den Schmerz

Was auch immer passiert ist, du kannst es nur durch das Fühlen des damit verbundenen Schmerzes loslassen. Wenn wir mit etwas hadern und es nicht loslassen können, dann kämpfen wir gegen unsere Gefühle. Nur wenn du gerade deine Gefühle nicht fließen lässt, fällt dir das Loslassen schwer.

Also ist das Fühlen des Schmerzes unausweichlich.

Nur, wenn du durch den Schmerz hindurchgehst, dann kannst du ihn auch loslassen.

Weine, so viel du weinen willst.

Zeit heilt nicht alle Wunden, sondern das Fühlen von dem, was passiert ist.

Und wenn es damals so schön war und du traurig bist, weil es jetzt anders ist, dann kannst du auch diesen Schmerz bejahend fühlen.


5. Schritt: Akzeptanz dessen, was passiert ist

Wenn du alles getan hast, was noch offen war und deinen Schmerz gefühlt hast, dann bleibt dir nur noch die Akzeptanz.

Akzeptiere die Vergangenheit, so wie sie ist. Du kannst sie nicht mehr ändern. Es ist schon passiert. Es hat keinen Zweck, damit zu hadern.

Mache dir klar, dass die Vergangenheit vorbei ist. Diese Tür ist zu. Für immer.

Dieses Bild mit der Tür hat mir wirklich geholfen, die Vergangenheit loszulassen. Stelle dir vor, dass deine Vergangenheit hinter einer Tür liegt. Weil es aber nun die Vergangenheit ist, ist diese Tür für immer verschlossen. Du kannst sie nicht mehr öffnen.

Die Vergangenheit ist etwas Totes.

Mit der Vergangenheit abschließen ist deshalb das einzig Logische.

Vergangenheit loslassen

 

6. Schritt: Eine Therapie machen

Vielleicht gibt es auch so große und schwierige Themen in deiner Vergangenheit, dass du bei der Bewältigung Hilfe brauchst.

Eine Therapie zu machen, kann dir ungemein beim mit der Vergangenheit abschließen helfen. Es gibt traumatische Ereignisse, bei dessen Aufarbeitung wir Hilfe brauchen. Und das ist auch in Ordnung so.

Ich würde sowieso jedem Menschen empfehlen, mal eine Therapie zu machen. Schaden kann es nicht und ich habe noch nie in meinem Leben jemanden getroffen, bei dem es nicht irgendwas zu therapieren gäbe. Neben der Aufarbeitung deiner Vergangenheit kann eine Therapie dir auch helfen, Muster zu verändern und einen besseren Zugang zu deinen Gefühlen zu entwickeln.

Ob du nun eine Therapie machen willst oder nicht: Die vorherigen 5 Schritte können dir in jedem Fall beim mit der Vergangenheit abschließen helfen.


Fazit zum Abschließen der Vergangenheit:

Das bearbeiten, was du wirklich bearbeiten kannst. Das loslassen, was du nicht ändern kannst.

Und dann lebe in Frieden. Lebe im Hier und Jetzt.



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Ein entscheidender Schritt beim Loslassen der Vergangenheit ist auch das Nachbeeltern deines inneres Kindes. Dein inneres Kind mit all seinem in der Vergangenheit entstandenen Schmerz annehmen und für es sorgen zu können repariert so viel in dir.

Kannst du dich mit all deinen Facetten, all deiner Bedürftigkeit, Kleinheit und Unvollkommenheit in den Arm nehmen? Kannst du dich um die Bedürfnisse kümmern, die als Kind zu kurz gekommen sind?

Wenn du lernst, dich selbst in den Arm zu nehmen, dann geht auch das Bedürfnis weg, dass andere dir Sicherheit geben sollen. Denn die kannst du nur in dir finden.

Suche im Innen nach Halt und nicht im Außen.

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