Was genau heißt es, sich selbst zu akzeptieren und wie können es lernen? Dieser Frage widme ich mich in diesem Blogartikel.
Für mich ist sich selbst akzeptieren so etwas wie die neutrale Mitte zwischen Selbstablehnung und Selbstliebe.
Nimm dir ruhig einen Moment Zeit, um nachzuspüren, ob das für dich ähnlich ist oder ob du nachvollziehen kannst, was ich damit meine.
Genau wegen dieser Position in der Mitte ist Selbstakzeptanz für mich so wichtig, um von der Selbstablehnung wegzukommen.
Mich zu lieben ist für mich in gewisser Hinsicht viel leichter als mich selbst zu akzeptieren.
Denn mich zu lieben, das kann ich. Schließlich habe ich viele tolle Eigenschaften und habe viel Großartiges erreicht in meinem Innen- und Außenleben.
…Aber mich selbst akzeptieren??? Beinhaltet das denn nicht auch all die Sachen, die ich an mir selbst doof finde? Alles, was ich an mir ablehne und gerne anders, besser hätte? Puh, ja…das ist schon eine ganz andere Nummer.
Denn wie soll ich etwas akzeptieren, was ich blöd finde? Hier gilt wieder, was ich auch schon an anderer Stelle gesagt habe:
Akzeptieren heißt nicht gut finden
Akzeptieren heißt, die Realität anzuerkennen.
Vielleicht wäre ich gerne großzügiger und würde anderen Menschen gerne mehr gönnen, aber wenn jemand anders etwas hat, was ich auch gerne hätte, dann überrollen mich Neid und Missgunst.
Und dann geht’s los mit dem inneren Kritiker: “Malou, du hast dich echt überhaupt nicht entwickelt. Gönnst den anderen Menschen immer noch nichts und fühlst dich selbst klein und minderwertig, sobald jemand anders mal etwas Tolles hat. Das ist echt mies von dir und zeigt, was für ein unentwickelter Mensch du bist.”
Was durch diesen inneren Widerstand und das extra nochmal nachtreten passiert, ist natürlich das Gegenteil von dem, was ich eigentlich will: Ich halte damit meine Neidreaktion fest, anstatt sie in Gönnen und Akzeptieren zu transformieren.
Viel besser ist es, neben dem inneren Kritiker einen inneren Akzeptierer (oder Akzeptiererin – welches Geschlecht deine inneren Anteile haben, ist unterschiedlich) zu etablieren.
Wenn du also merkst, dass du dich selbst gerade für irgendetwas nicht akzeptierst, wechselst du einfach den Modus.
Frage dich:
Was würde mein*e inner*e Akzeptierer*in jetzt zu mir sagen?
Er oder sie würde vielleicht so etwas sagen wie: “Ich fühle mich gerade neidisch. Interessant. Diese Person/Situation löst Neid in mir aus. Das macht mich nicht zu einem schlechten Menschen. Es zeigt mir einfach nur ganz neutral an, dass Vergleichen immer noch ein Thema für mich ist. Es zeigt mir an, dass mein inneres Kind noch nicht satt ist und ich immer noch glaube, dieses oder jenes zu brauchen oder sein zu müssen, um etwas wert zu sein oder um glücklich zu sein. Das ist okay, es ist menschlich. Ich darf missgönnen.”
Und versteh mich nicht falsch, es geht hier nicht darum, meine Gefühle an einem anderen Menschen auszulassen, sondern darum, sie in mir selbst anzunehmen und zu lösen.
Überlege dir eine Affirmation für das Üben deiner Selbstakzeptanz und praktiziere sie täglich. Das könnte zum Beispiel sein:
“Ich akzeptiere mich”
“Ich bin genug”
“Ich bin völlig zufrieden mit mir”
Spüre einfach in dich hinein und schaue, welche Affirmation du FÜHLEN kannst.
Werde dir im Alltag bewusst. Wenn du gerade etwas gemacht hast, was du blöd findest und für das du dich kritisierst, dann komme zurück zur inneren Akzeptanz. Sich selbst akzeptieren lernen, erfordert viel Bewusstsein und Geduld.
Gönn dir deine Fehler. Gönn dir deine Verpeiltheit. Gönn dir deine Schwächen. Sie machen dich zu der einzigartig-liebenswerten-wundervollen Person, die du bist. Das Gesamtpaket DU, das aus deinen Stärken UND deinen Schwächen besteht. Perfektion gibt es nicht und das ist auch in Ordnung so.
Du darfst einfach du sein.
Das ist gut so.
Du bist gut so.
Du bist völlig akzeptierenswert!