Meditation lernen: 6 Tipps für den Einstieg

Vielleicht bist du auf dieser Seite gelandet, weil du noch nie meditiert hast. Vielleicht bist du auch auf dieser Seite gelandet, weil du bis jetzt noch nicht richtig warm geworden bist mit dem Meditieren.

Was auch immer deine bisherige Geschichte mit Meditation ist: Dieser Artikel kann dich dabei unterstützen, deinen Zugang zur Meditation zu finden und einen schrittweisen Plan zu entwickeln, wie du in eine regelmäßige Meditationspraxis kommst.

Was ist Meditation?

Es gibt ungefähr so viele verschiedene Meditationen wie Eissorten und sie alle sind anders. Schokoladeneis schmeckt ganz anders als Vanilleeis und genauso verhält es sich auch mit Meditationen. Eine Achtsamkeitsmeditation hat eine völlig andere Wirkung auf dich, deinen Körper und dein Gehirn als eine eher psychologische Meditation zu einem bestimmten Thema.

Und hier gilt es auch schon, den ersten Irrtum richtigzustellen: Meditation hat erst einmal rein gar nichts mit Religion zu tun! Klar gibt es zum Beispiel auch buddhistische Meditationen, aber Meditation lernen hat an sich nichts mit Religion zu tun. Die meisten Meditationen sind Wahrnehmungsübungen, bei denen du lernst, auf eine Metaebene zu gehen und dein Bewusstsein zu beobachten. Und das ist ziemlich universell für jeden Menschen eine sinnvolle Sache, egal ob religiös oder nicht.

Es gibt Meditationen, bei denen du mit dem arbeitest, was gerade in dir ist. Zu diesen Meditationen zählen zum Beispiel Gefühlsannahme-Meditationen. Und dann gibt es Meditationen, bei denen du mit Visualisierungen arbeitest. Das heißt, du erschaffst in deinem Bewusstsein neue Objekte.

Bei der klassischen Atem-Meditation hingegen geht es darum, dich aus der Identifikation mit deinen Gedanken zu lösen. Die meisten Menschen leiden unter ihren Gedanken, weil sie keine Kontrolle über sie haben. Sie denken nicht, sondern sie werden gedacht. Ihr Verstand beherrscht sie. Sie können sich weder bewusst entscheiden, was sie denken, noch ob sie ihre Gedanken glauben wollen oder nicht. Und das ist ein ziemliches Drama, aus dem Meditation der einzige langfristige Ausweg ist. Alles andere kann dich vielleicht einmal kurz ablenken, aber dann kommt das Gedankenwirrwarr zurück und nimmt dich wieder gefangen.

Wozu ist Meditation gut?

Und hier kommt die Meditation ins Spiel: Beim Meditation lernen kommst du nämlich immer mehr dahin, dass du dir selbst bewusst werden kannst. Das heißt, dass du lernst, dich selbst beim Denken zu beobachten. Du lernst, unwahre Gedanken zu erkennen und einfach aus ihnen auszusteigen.

Du wirst nicht mehr gedacht, sondern du denkst. Was in dir geschieht, wird immer mehr zu einem Prozess, den du steuern kannst.

Du kannst dir das so vorstellen: Ein nicht meditierender Mensch lebt sein Leben so als würde er auf einem Boot durch den Ozean treiben und das völlig ohne Steuer, ohne Ruder. Er ist den Launen des Ozeans komplett ausgeliefert. Mal ist es windig und er wird hin und her geworfen. Mal treibt ihn die Strömung in die eine Richtung und mal treibt ihn die Strömung in die entgegengesetzte Richtung. Wenn keine Strömung und kein Wind da ist, dann kommt er gar nicht vorwärts. Und am Ende ist er die ganze Zeit im Kreis gefahren.

Das ist nun kein besonders effektiver Weg durch das Leben zu gehen. Du bist dann einfach ein Spielball deiner sozialen Konditionierungen und äußeren Umstände.

Wenn du dich aber im Meditieren übst, dann nimmst du das Steuer damit selbst in die Hand.

Du übernimmst dann wirklich die Rolle des Regisseurs bzw. der Regisseurin deines Lebens.

Du lernst durch regelmäßige Meditation, aus ungesunden Gedankenmustern auszusteigen. Deshalb ist Meditation DAS Mittel für persönliche Entwicklung. Wenn du dich selbst “umerziehen” willst, also das ändern willst, was du denkst und wie du handelst, dann kommst du ums Meditation lernen eigentlich nicht drum herum.

Ein weiterer positiver Effekt vom Meditieren ist, dass deine innere und äußere Ruhe zunimmt.

Du bist generell entspannter und verlierst nicht mehr so leicht die Nerven. Du wirst dir deiner Gefühle früher bewusst und dadurch fällt es dir leichter, dein inneres Gleichgewicht zu halten.

Wenn du über einen längeren Zeitraum hinweg meditierst, kannst du an immer tiefere Themen herankommen und so zum Beispiel auch einen alten Schmerz, eine alte Verletzung heilen und transformieren.

Bei Meditationen, die mit Visualisierungen arbeiten, kannst du gezielt neue positive Samen in dich einpflanzen. Diese neuen Samen können sich dann positiv auf deine emotionale Lage und auf deine Verhaltensmuster auswirken.

….Und überzeugt vom Sinn des Meditation Lernens?

Dann kann´s direkt losgehen!

Die Atem-Meditation

Beim Meditation lernen empfiehlt es sich, zunächst mit der klassischen Achtsamkeitsmeditation anzufangen. Durch sie lernst du, bewusster zu werden und dir deiner Gedanken gewahr zu werden.

Wenn du später merkst, dass du gerne andere Meditationen ausprobieren willst: Go for it. Aber die klassische Atemmeditation darf immer die Basis deiner Meditationspraxis bilden.

Hier bekommst du ein paar Tipps, die dir den Einstieg erleichtern können:

1. Meditative Umgebung

Wenn du medtierst, sollte deine Umgebung den Meditationszustand fördern. Das bedeutet, dass du alleine im Raum bist. Und das bedeutet, dass es im Raum still ist. Wenn es dir schwer fällt, deine Sinne auszuschalten, kannst du auch eine Augenbinde und Ohrstöpsel zum Meditieren tragen.

In der Natur zu meditieren, ist zwar wunder-wunderschön – ist aber am Anfang nicht unbedingt zu empfehlen. Hier hast du einfach zu viele Reize, die dich von der Meditation ablenken. Vögel zwitschern, das Laub raschelt, Leute laufen vorbei. Das erschwert es dir ziemlich, in den Prozess reinzukommen. Deshalb meditiere am Anfang besser Zuhause.

Du kannst auch zur Einstimmung auf die Meditation und zur Förderung des Meditationszustandes mit Palo Santo oder weißem Salbei vor der Meditation räuchern. Wenn dir Räuchern eher suspekt ist, dann lass das einfach weg. Räuchern ist kein Muss beim Meditieren, sondern einfach ein schöner Bonus.

Achte auch darauf, dass du zu einer stimmigen Zeit meditierst. Fünf Minuten bevor du irgendwohin los musst ist wahrscheinlich keine gute Zeit zum Meditieren. Dann bist du innerlich schon im Hektik-Modus und denkst darüber nach, was du gleich machst. Wähle zum Meditieren eine Zeit, in der du gerade auch wirklich die Ruhe dafür hast

2. Körperhaltung & Sitzposition

Sitze aufrecht, aber locker und entspannt im Schneidersitz. Du kannst auf einem Meditationskissen oder auf dem Boden sitzen. Wenn dir der Boden zu hart oder zu kalt ist, kannst du auch eine Decke oder eine Yogamatte als Unterlage benutzen. Auf dem Bett solltest du nicht unbedingt meditieren, da es als Unterlage etwas zu weich ist. Im Liegen zu Meditieren, empfiehlt sich auch nicht unbedingt. Dabei werden die meisten Menschen schläfrig und die Konzentration verschwindet.

Wenn du irgendwelche körperlichen Einschränkungen hast, die das Sitzen im Schneidersitz für dich schwierig machen, kannst du dich auch auf einen Stuhl setzen. Wichtig ist auch hier das aufrechte Sitzen.

3. Die Technik

Bei dieser Meditation konzentrierst du dich darauf, wie dein Atem an deiner Nasenspitze ein- und ausströmt. Immer, wenn Gedanken kommen, gehst du mit deiner Aufmerksamkeit einfach wieder zurück zu deinem Atem. Gedanken sind nicht dein Feind, sondern sie werden zu einem Radio, was im Hintergrund leise vor sich hin dudelt. Sie sind da, aber du steigst nicht in sie ein. Du gehst ihnen nicht nach.

Es wird gerade am Anfang öfter passieren, dass du dich wieder in Gedanken verlierst und nach ein paar Sekunden oder ein paar Minuten merkst, dass du gerade wieder sehr mit deinen Gedanken identifiziert warst und nicht mehr auf deinen Atem geachtet hast.

In diesem Moment ist es wichtig, nicht böse auf dich zu sein, sondern einfach ganz entspannt wieder mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Atem zurückzugehen. Du sagst dir einfach:

“Ach ja, jetzt habe ich wieder gedacht, ok. Und jetzt komme ich wieder zurück zum Atem.”

4. Die Zeitspanne

Wichtig sind beim Meditieren am Anfang vor allem zwei Dinge: 1. Überfordere dich nicht. Fange mit kurzen – sehr kurzen – Meditationssequenzen an. Westliche Menschen sind Meditationen nicht gewohnt und deswegen sollte man langsam anfangen.

Dein ganzer Alltag, deine ganze Umgebung, all das kann einer Meditationspraxis völlig entgegenstehen. Die Hektik, der Trubel, das ganze Konzentrieren aufs Machen und Tun. Immer wird deine Aufmerksamkeit auf die äußere Welt gelenkt anstatt auf dein Innenleben. Da kann es erst mal ganz schön komisch sein, dazusitzen und quasi nichts zu tun. Es kann sich merkwürdig anfühlen, so allein mit dir zu sein ohne äußere Reize. Es kann sein, dass unangenehme Gefühle hochkommen oder dass dich deine Gedanken total nerven. All das ist völlig normal.

Es empfiehlt sich, mit Meditationseinheiten von 5-10 Minuten anzufangen. Stelle dir einfach einen Wecker und dann probiere aus, welche Zeitspanne sich für dich stimmig anfühlt.

5. Meditiere täglich

Genauso wichtig wie das Wählen einer kurzen Zeitspanne ist das tägliche Meditieren. Das ist die zweite wichtige Sache beim Meditation lernen. Nur, wenn du etwas täglich machst, entsteht auch wirklich eine neue Gewohnheit. Und nur, wenn du täglich meditierst, wirst du auch die positiven Effekte erleben.

Es kann gerade am Anfang abschreckend sein, dich so konsequent zu verpflichten. Aber egal in welchem Bereich du dich verändern willst: Nur durch Training kommst du weiter. Das gilt im Bereich Meditation genauso wie in jedem anderen Bereich. Deshalb gehe wirklich bewusst diese Verpflichtung dir selbst gegenüber ein. Es wird sich bezahlt machen – garantiert.

6. Sei lieb zu dir

Wie immer ist auch hier mein Rat: Egal was du machst, mach´s mit Selbstliebe.

Es kann sein, dass dein innerer Kritiker am Anfang vom Meditieren lernen sehr laut ist. Es kann sein, dass in deinem Kopf die Gedanken aufpoppen:

“Mache ich das gerade richtig? Meditiere ich gut genug? Ich bin total schlecht im Meditieren. Ich schaffe es gar nicht, mich auf meinen Atem zu konzentrieren und denke die ganze Zeit nur.”

Diese Gedanken sind am Anfang völlig normal. Es geht fast allen Menschen so, dass sie Probleme damit haben, mit ihrer Aufmerksamkeit beim Atem zu bleiben. Das wird mit der Zeit besser, wenn du dran bleibst.

Versuche, einen positiven Fokus zu behalten. Seit stolz auf dich, weil du überhaupt meditierst. Und auch wenn du vielleicht das Gefühl hast, dass es noch nicht so gut klappt: Ich bin mir sicher, dass du es ganz hervorragend machst! Und jede Meditationspraxis hat positive Auswirkungen auf dein Bewusstsein. Dessen kannst du dir sicher sein.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Einstieg in deine Meditationspraxis!



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