In diesem Artikel geht es darum, wie dich deine Selbstzweifel davon abhalten, dein Traumleben zu verwirklichen. Ab und zu an sich selbst zu zweifeln, ist völlig normal. Wenn deine Zweifel aber quälend und omnipräsent sind und dich sogar davon abhalten, überhaupt zu handeln, dann liegt deinen Selbstzweifeln vermutlich etwas Tieferes zugrunde.
Woher kommen Selbstzweifel?
Übermäßige Selbstzweifel entstehen hauptsächlich dadurch, wenn du in deiner Kindheit und Jugend nicht genügend die Erfahrung von Selbstwirksamkeit gemacht hast. Selbstwirksamkeit bedeutet vereinfacht gesagt, dass du etwas tust und es eine Wirkung hat und diese Wirkung so oder so ähnlich ist, wie du beabsichtigt hast. Du kannst darauf vertrauen, dass deine Worte und Handlungen in der Welt und bei anderen Menschen etwas bewirken.
Wenn du zum Beispiel als Kind oft ignoriert oder gegaslightet wurdest, dann ist dein Gefühl der Selbstwirksamkeit vermutlich gestört. Als Kind können wir noch nicht realistisch die Ursache von Dingen beurteilen.
Wenn du also nicht gut behandelt wurdest, nimmst du als Kind in der Regel an, dass du daran schuld bist. Das heißt, du zweifelst an dir selbst. Für das Kind sind die Eltern bis zu einem gewissen Alter Götter, die unfehlbar sind.
Somit sieht das Kind die Ursache für alles, was die Eltern falsch machen, bei sich selbst.
Wenn es nicht genug Liebe bekommt, dann ist es wohl nicht liebenswert genug. Wenn es oft kritisiert wird, dann macht es wohl viel falsch. Wenn es ignoriert wird, dann hat es wohl keine Aufmerksamkeit verdient.
Zusammengefasst: Selbstzweifel im erwachsenen Alter werden begünstigt durch Erfahrungen in der Kindheit von zu wenig Aufmerksamkeit, mangelnde Bestätigung, ausbleibende Reaktionen der Eltern auf Worte und Handlungen des Kindes und viel Kritik oder einfach mangelndes Feedback der Eltern und Bezugspersonen, sodass die Person nicht gelernt hat, sich selbst realistisch einzuschätzen.
Was ist die Funktion von Selbstzweifeln?
Alles, was wir tun und nicht tun, hat einen evolutionsbiologischen Zweck. Wenn du dich also viel selbst kritisierst und an dir zweifelst, dann hat das einen Sinn für dich.
Es geht in der Transformation der Selbstzweifel auch darum, diesen Sinn anders zu erfüllen. Der Sinn von Selbstzweifeln kann beispielsweise sein, uns vor Kritik von anderen zu schützen. Unsere inneren Denkprozesse werden von außen meist kaum wahrgenommen. Wir versuchen also, uns durch die Zweifel an uns selbst zu verbessern, damit wir dann von außen positiver wahrgenommen werden und weniger angreifbar sind.
In einem weiter gefassten Sinn können Selbstzweifel auch die Funktion haben, ein geringes Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten. Wie meine ich das? Was ich damit meine ist, dass es einen Teil in uns allen gibt, der dafür sorgt, dass wir genauso bleiben, wie wir sind. Wenn wir es also gewohnt sind, ein geringes Selbstwertgefühl zu haben, dann brauchen wir die regelmäßigen Zweifel an uns selbst, um dieses geringe Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten.
Wenn wir uns nicht so viel anzweifeln würden, sondern zufriedener mit uns und stolzer auf uns selbst wären, dann würde sich das Selbstwertgefühl verändern. Das wiederum würde sich ungewohnt und somit unsicher anfühlen.
Die meisten Menschen würden von sich selbst sagen, dass sie nach Glück streben. Jedoch ist die Mehrheit aller Menschen eher unglücklich und unzufrieden mit sich selbst und ihrem Leben. Warum ist das so? Wenn wir etwas gewohnt sind über viele Jahre hinweg, dann fühlt sich dieser Zustand gut an, auch wenn er nicht gut ist. Jemand, der sein ganzes Leben lang eingesperrt war, wird wahrscheinlich den Käfig nicht verlassen, selbst wenn die Türoffen ist. Weil er es so sehr gewohnt ist, eingesperrt zu sein. Es macht ihm viel zu viel Angst, sich ein anderes Leben vorzustellen. Ein Leben in Freiheit.
Alles im Leben ist eine Gewohnheit. Glücklich sein. Unglücklich sein. Selbstzweifel pflegen. Selbstvertrauen und Selbstsicherheit fühlen.
Das ist wiederum auch die gute Nachricht.
Wie können wir Selbstzweifel transformieren?
Denn dies bedeutet auch, dass wir uns eine andere Gewohnheit aneignen können. Alles ist Training. Wir können trainieren, uns nicht mehr immer und überall anzuzweifeln.
Das tun wir, indem wir uns zunächst einmal, wie bereits weiter oben erklärt, über die Ursachen und den Sinn und Zweck unserer Selbstzweifel bewusst werden. Wenn uns dann das warum und wozu klar ist, können wir in die Transformation gehen.
Ein entscheidendes Puzzleteil bei der Veränderung von Gewohnheiten ist das Beobachten deiner Gedanken. Beobachte dich selbst. Werde dir bewusst. Schreib deine Gedanken auf. Vielleicht fällt es dir auf einem Blatt Papier aufgeschrieben leichter, zu sehen, wie übertrieben deine Selbstzweifel sind.
Es kann auch hilfreich sein, dir eine tägliche Erinnerung in deinem Handykalender einzustellen, die dich zu einer bestimmten Uhrzeit fragt, ob und wie du heute bereits an dir selbst gezweifelt hast.
Für deinen Reality Check kann es auch sinnvoll sein, deine FreundInnen um Einschätzung zu bitten.
Zweifle deine Selbstzweifel an.
Frag andere Menschen, deren Meinung du schätzt und denen du vertraust, ob sie es genauso sehen.
Stärke dein Selbstwertgefühl. Trainiere, mit dir selbst zufrieden zu sein. Trainiere, nach einer erledigten Aufgabe dir einen Moment Zeit zu nehmen, um stolz auf dich zu sein. Sag zu dir: “Das hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich.”
Dadurch wird Dopamin in deinem Körper ausgeschüttet.
Schreibe eine Liste mit all den Dingen, die du super gemacht hast und lies sie dir immer wieder durch.
Programmiere dein Gehirn um.
Selbstzweifel Schritt für Schritt zu transformieren ist möglich, aber es erfordert deinen aktiven Energieeinsatz und dein Commitment zur Veränderung.