Im Flow sein – Leben im Fluss

Im Flow sein – Leben im Fluss

Kennst du das Gefühl, im Flow zu sein?

Selbst, wenn du jetzt innerlich mit “nein” oder “weiß nicht” geantwortet hast – Wir alle waren schon mal im Flow und wir alle haben die Fähigkeit dazu.

Aber die Wahrheit ist, dass die meisten Erwachsenen diesen Zustand viel zu selten erleben.

Als Kind bist du ganz automatisch dauernd im Flow. Du denkst nicht darüber nach, was du alles noch tun musst, was dabei schief gehen könnte oder zweifelst daran, ob du gerade gut genug bist.

Das sind alles Sachen, die uns systematisch anerzogen werden und die das im Flow sein dann ziemlich erschweren.


Aber erst mal back to the Basics:

Was bedeutet Flow?

Im Flow sein bedeutet, sich völlig in einer Tätigkeit zu verlieren. Wenn man im Flow ist, dann IST man einfach. Raum und Zeit werden zur Nebensache und du bist völlig im Moment. Du kannst gar nicht sagen, wie viel Zeit vergangen ist, es spielt auch gar keine Rolle. Im Zustand des Flow sind unsere Wünsche, Gefühle, Handlungen und Gedanken völlig in Alignment. Alles ist stimmig. Es gibt kein Widerstreben, keinen inneren Widerstand. Die Zeit vergeht schneller als in anderen Momenten deines Lebens. Du fließt einfach nur.



Wir können bei ganz verschiedenen Aktivitäten im Flow sein. Beim Sport und bei künstlerischen Tätigkeiten passiert der Flow-Zustand besonders oft. Aber generell kannst du bei jeder Tätigkeit in den Flow kommen, die du gerne machst.


Mihaly Csikszentmihalyi – Entdecker des Flow

Geprägt hat das Konzept des Flow der Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi. Er hat in den 1970-ern für eine Forschungsarbeit verschiedene Künstler*innen beobachtet und befragt. Dabei ist ihm besonders aufgefallen, dass die entstandenen Bilder den Kunstschaffenden am Ende oftmals völlig egal waren.

Es ging nicht darum, sie zu verkaufen oder berühmt zu werden. Die Künstler*innen arbeiteten einfach deshalb hart und konzentriert, weil sie so sehr in der Tätigkeit aufgingen. Es war kein “Ich tue das, damit…”, sondern nur um der Tätigkeit selbst willen.

Jaaa da staunst du wahrscheinlich und vielleicht bist du auch ein wenig neidisch. Denn wann gelingt es uns schon mal wirklich, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun?

Selbst beim Meditieren haben die Meisten immernoch im Hinterkopf, dass sie dadurch ruhiger werden wollen oder unangenehme Themen transformieren wollen.

Aber die von Mihaly Csikszentmihalyi erforschten Künstler*innen waren einfach im Flow.

Sie alle beschrieben den Zustand, in dem sie sich beim Kunst schaffen befinden, als fließend. Daher der Name Flow.


Merkmale des Flow

Mihaly Csikszentmihalyi hat bei seiner Forschung 9 Merkmale identifiziert, die das im Flow sein kennzeichnen. Es müssen allerdings nicht alle Bedingungen gleichzeitig erfüllt sein, damit man von Flow sprechen kann.

Die ersten vier Merkmale sind sozusagen die Grundbedingungen für das Erleben von Flow.


1. klares Ziel

Im Flow zu sein bedeutet eben nicht, planlos vor sich hinzutreiben. Denn, wenn ich gar nicht weiß, wo ich eigentlich ankommen will, dann kann ich auch nicht völlig loslassen. Meine Gedanken sind dann immer damit beschäftigt, was ich eigentlich will und wo es vielleicht hingehen soll.

Das behindert den Flow-Zustand. Ich kann nicht fließen, wenn ich zu sehr im Kopf bin. Und ich kann auch nicht fließen, wenn ich gar nicht weiß, wohin.

Ein gutes Beispiel für dieses klare Ziel ist ein Boxkampf. Ich muss hier nicht groß über mein Ziel nachdenken. Es ist völlig klar. Ich möchte Schläge vom Gegner blocken oder ihnen ausweichen und andersherum den Gegner so oft und so hart wie möglich treffen. Das Ziel ist: Gewinnen. Dadurch, dass mein Ziel vorher glasklar definiert ist, wird die Wahrscheinlichkeit des im Flow seins viel höher. Ich kann einfach entspannt in der Tätigkeit sein, weil ich genau weiß, wie das Ergebnis aussehen soll.

Aber Vorsicht: Das heißt nicht, dass ich mich übermäßig auf dieses Ziel versteife. Denn dann würde wieder Stress und Druck in mir entstehen. Damit würde ich den inneren Kritiker stärken und das wiederum führt ganz sicher nicht zum Flow. Wenn du dir den Flow als einen Fluss vorstellst, dann ist zu viel Druck ein Staudamm. Er verhindert das Fließen des Flusses. Das Wasser kann dann an dieser Stelle nicht mehr weiter fließen.

Also: Ziel ja. Übermäßiger Fokus aufs Ziel, nein.


2. Herausforderung

Der zweite Faktor für den Flow ist das richtige Maß an Herausforderung. Das heißt, meine Aufgabe muss mich fordern ohne mich zu überfordern.

Wenn eine Aufgabe überhaupt nicht herausfordernd ist, dann langweile ich mich. Und im Zustand der Langeweile ist kein Flow zu finden. Genauso wenig wie im Zustand der Überforderung. Denn, wenn ich überfordert bin, dann schaltet mein Gehirn und mein Körper in den Alarmmodus. Und im Alarmmodus ist ein Fließen völlig ausgeschlossen.

Es sollte sich also um eine Tätigkeit handeln, bei der ich meine Komfortzone verlasse ohne aber in den Bereich meiner Panikzone zu kommen.

Ob und wann das so ist, hängt von meinen Fähigkeiten und von meiner Selbstbeurteilung ab. Wenn ich die Fähigkeit dazu besitze, die Situation gut zu meistern und mir das auch völlig bewusst ist – alles gut.

Aber wenn ich die Fähigkeiten zwar besitze, aber chronisch dazu neige, mich selbst zu unterschätzen und anzuzweifeln, dann habe ich ein Problem. Denn dann kann mich eine Situation überfordern, einfach weil ich mich in diese Überforderung selbst reindenke. Obwohl sie eigentlich realistisch gesehen gar nicht da sein müsste.

Frag dich einmal, was die Situation von dir verlangt und dann sei ehrlich zu dir, ob du diese Anforderungen erfüllen kannst.

Auch Perfektionismus ist eine beliebte Falle, die schnell zur Überforderung führt. Denn wenn du es perfekt machen willst, dann ist es natürlich nie gut genug.

Dann bist du natürlich nie gut genug.

NIE.

Nie, niemals, nie.

Also leg deinen Perfektionismus ab.

Betrachte die Anforderungen und deine Fähigkeiten realistisch.

Wenn du bei dieser Reflexion feststellt, dass deine Tätigkeit über- oder unterfordernd ist, dann können folgende Strategien Abhilfe schaffen:

Bei Überforderung schau einmal, ob du die Aufgabe in kleinere Teilaufgaben zerkleinern kannst, sodass deine Aufgabe nicht mehr so überfordernd auf dich wirkt.

Wenn du unterfordert bist bei deiner Tätigkeit, dann schau mal, ob du die Aufgabe irgendwie aufpeppen kannst. Vielleicht kannst du irgendetwas hinzufügen, was die Aufgabe spannender macht. Einen zusätzlicher Reiz.


3. intrinsische Motivation

Liebst du deine Arbeit? Wenn nicht, dann kannst du hierbei schon mal nicht in den Flow kommen.

Denn um im Flow zu sein brauchst du eine intrinsische Motivation. Du musst das, was du da gerade tust, wirklich gerne machen.

Wenn du es nicht wirklich aus dir heraus gerne tust und es nur machst, um damit etwas anderes zu erreichen oder weil jemand anders es von dir verlangt, dann wirst du dabei kaum ins Fließen kommen.

Suche dir also eine Tätigkeit für deinen Flow-Zustand aus, in der du wirklich im Herzen bist. Eine Tätigkeit, bei der es nur so aus dir herausfließt.

Auch das kannst du trainieren: Du kannst auch bei Tätigkeiten, die du bis jetzt aus anderen Gründen gemacht hast, nach intrinsischen Gründen suchen. Besinne dich einfach darauf, was dir an der Tätigkeit Freude bringt.

Und wenn dir nichts daran Freude bereitet: Bist du dir sicher, dass du diese Sache trotzdem weiter machen willst?

Das ist dann vielleicht nicht die beste Strategie, dich selbst glücklich zu machen. Denn wenn du Glück finden willst, dann darfst du dein Leben auch auf das ausrichten, was dir Freude bringt.


4. Konzentration

Bei dem Merkmal Konzentration gilt genau das Gleiche wie für das Ziel. Es ist wichtig, in einem Zustand der Konzentration zu sein, um in den Flow zu kommen. Aber: diese Konzentration ist keine angespannte.

Im Gegenteil. Es ist ein entspanntes konzentriert sein. Ein lockeres fokussiert sein. Im Flow sind wir in einem Zustand völliger Präsenz. Wir sind ganz da. Ohne uns dabei anzustrengen.

Um in diesen Zustand zu kommen, können folgende Tipps helfen:

  • Kein Multitasking. Mache nur eine Sache gleichzeitig und gebe dich ihr völlig hin.
  • Vermeide Ablenkungen.
  • Schaffe dir ein räumliches Umfeld, das die Konzentration fördert.
  • Stimme dich bewusst innerlich darauf ein, in dieser Tätigkeit jetzt völlig präsent zu sein.

Was passiert im Flow?

Im Flow sein lässt sich leider nicht erzwingen. Es passiert ganz automatisch. Flow ist ein Zustand der absoluten Mühelosigkeit.

Wir sind im Flow immer komplett im Hier und Jetzt. Wir haben das subjektive Gefühl, dass wir gerade alles im Griff haben. Dieses Gefühl von Kontrolle kommt ganz von alleine im Flow. Die Betonung liegt hierbei auf dem Gefühl. Die Kontrolle findet nicht im Kopf statt. Eine Kontrolle im Kopf geht wieder gegen den Flow.

Denn eine Kontrolle im Kopf bedeutet einen ständiger innerer Dialog:

“Mache ich das gerade richtig? Pass auf, dass du dich gut deckst, wenn sie gleich einen linken Kopfhaken versucht. Welche Kombination könnte ich jetzt noch machen? Sind die Zuschauer auch auf meiner Seite?”

Diesen Monkey-Mind gibt es im Flow nicht. Im Flow ist der Geist ruhig und klar. Wie ein Bergsee. Es gibt kein “Ich sollte”, “Ich könnte” oder “Ich müsste”.

Es gibt nur ein:

“Ich bin”



Deshalb geht es beim Flow darum, diese Kopfkontrolle, in der wir so oft feststecken,  loszulassen.

Du gehst raus aus der Kopfkontrolle hinein in den Körper. Wenn du in deinem Körper tiefes Urvertrauen spürst, wenn du geerdet bist, dann brauchst du keine Kontrolle. Du bist dann in der Kontrolle. Aber in einer anderen viel tieferen Kontrolle.

Es gibt ein wundervolles Zitat dazu. Es geht so:

“You have to let go of control in order to gain control.”

Und das kannst du üben. Wenn du eine Tätigkeit wirklich gerne machst und du gut darin bist, dann brauchst du keine Kontrolle. Du kannst dann einfach darauf vertrauen, dass alles läuft. Du kannst einfach alles fließen lassen.

Wenn du im Flow bist, dann verlierst du völlig das Gefühl für die Zeit. Diese Momente, in denen du mit einem erschrockenen Blick auf die Uhr festgestellt hast: “Huch, es ist schon so spät? Die Zeit ist ja wie im Flug vergangen!” – das waren Flow-Momente. Wir achten nicht auf die Zeit, wenn wir im Flow sind. Sie ist nicht wichtig. Sie vergeht anders.

Und genauso wie wir die Zeit vergessen, vergessen wir auch uns selbst. In Flow-Momenten reflektieren wir uns nicht die ganze Zeit selbst. Dieser Selbstbezug wird unwichtig. Wir sind einfach. Es gibt nichts, was angezweifelt oder beurteilt werden müsste. Dein Ego wird für einen Moment ganz still.

Im Flow sein ist eine Erfahrung des reinen Bewusstseins. Im Flow weiß ich genau, wer ich bin. Ich bin völlig verbunden mit mir und der Welt ohne an irgendetwas anzuhaften.



Step into your Flow

Hast du im Artikel ein paar Inspirationen dafür gefunden, in deinen Flow zu kommen?

Fange am besten mit einer Tätigkeit an, bei der die oben beschriebenen Merkmale am ehesten zutreffen.

Und überprüfe dich auch einfach immer mal wieder im Alltag:

“Bin ich gerade zu sehr in der Kopfkontrolle?”

“Warum mache ich gerade das, was ich tue? Finde ich daran Freude?”

“Fühle ich mich gerade unter- oder überfordert? Kann ich irgendwas dafür tun, dass das Maß an Herausforderung sich für mich stimmiger anfühlt?”

Auch wenn sich der Flow-Zustand nicht erzwingen lässt, so kannst du doch etwas dafür tun, dich mehr für ihn zu öffnen. Du kannst üben, deine Sorgen, deine Kopfkontrolle, deine versteckten Motive, warum du Sachen machst, loszulassen. Du kannst üben, Dinge um ihrer selbst willen zu tun. Du kannst üben, wieder Kind zu sein und dein Leben fließen zu lassen.

Abgelehnt fühlen – Wie damit umgehen?

Abgelehnt fühlen – Wie damit umgehen?

Ablehnung fühlt sich echt schlimm an.

Und wir alle finden uns von manchmal in Situationen wieder, in denen wir uns abgelehnt fühlen.

Wir alle kommen manchmal mit Menschen in Kontakt, von denen wir uns abgelehnt fühlen.

Das ist in dem Moment ziemlich hart. Es fühlt sich unangenehm an. Sehr unangenehm. Deshalb ist die Reaktion darauf von vielen Menschen, das Gefühl zu unterdrücken. Es wegmachen zu wollen.

Doch das löst leider gar nichts. In der Tiefe brodelt das Gefühl der Ablehnung weiter und wird immer stärker.

Deshalb habe ich in diesem Artikel Tipps zusammengestellt, die dich bei deinem Umgang mit Ablehnung unterstützen.


Die Wurzel der Ablehnung

Zunächst einmal die Frage: Warum ist es überhaupt so schlimm, wenn jemand oder etwas Ablehnung in uns triggert?

Es ist deshalb so schlimm, weil uns dieses abgelehnt fühlen an einen alten Schmerz erinnert. Es bringt uns in Kontakt mit einer alten Wunde aus unserer Kindheit.

Denn leider hatten wir alle keine Eltern, die uns bedingungslos lieben und annehmen konnten. Zumindest hat niemand, den ich persönlich kenne, solche Eltern.

In diesem Moment, in dem das Kind bemerkt, dass die Eltern es nicht bedingungslos lieben und annehmen können, fühlt es sich abgelehnt. Diese Ablehnung verankert sich tief in dem Kind als Glaubenssatz.

Das Kind fängt an, zu glauben:

“Ich bin nicht genug.”

Und dieser Glaubenssatz wirkt in den meisten Erwachsenen immer noch.

Deshalb fühlen sich auch viele Menschen angezogen von anderen Menschen, die sie ganz offensichtlich ablehnen. Sie beweisen sich damit immer wieder, dass sie von anderen abgelehnt werden. Und sie verlagern den inneren Kampf um Akzeptanz ins Außen, indem sie ganz verbissen um die Akzeptanz und Liebe dieses Menschen kämpfen. Obwohl sie tief in sich eigentlich wissen, dass dieser Mensch sie niemals lieben wird.

Ihr inneres Kind schreit damit ganz laut nach Aufmerksamkeit. In solchen Momenten ist es gut, zu dir selbst zurückzukommen und dein inneres Kind in den Arm zu nehmen. Dein inneres Kind heilen ist die einzige Lösung für diesen Konflikt.

Somit lautet der erste Schritt im Umgang mit abgelehnt fühlen:


Schritt 1: Den Schmerz fühlen

Wenn du nicht willst, dass dein Leben eine endlose Wiederholung von dem immer gleichen Drama in geringfügig anderen Gewändern ist, dann kommst du um diesen Schritt nicht drum herum.

Es ist das Schmerzhafteste und Transformierendste, was du tun kannst. Wenn du den Schmerz fühlst, dann erlöst du ihn damit. Denn Zeit allein heilt keine Wunden. Sondern das Fühlen des Schmerzes.

Also gehe einmal in die Stille und schaue, was sich zeigt. Meditation lernen ist eine wirkungsvolle Strategie, um mit der Ablehnung besser umgehen zu können.

Oder setz dich einmal hin und schreibe alles auf, was kommt, wenn du an das Thema Ablehnung denkst und es fühlst.

Gehe mit dem Schmerz in Kontakt. Gib ihm Raum. Wie auch immer das für dich aussieht. Es ist nur wichtig, dass du für dich ein Ritual findest, in dem du das Gefühl der Ablehnung spüren, annehmen und dann loslassen kannst.

Wenn du den Konflikt zu dir selbst zurückgenommen und deinen Schmerz erlöst hast, ist es Zeit für den zweiten Schritt.


Schritt 2: Sieh die andere Person realistisch

Anstatt den Fehler bei dir zu suchen, leg mal die rosarote Brille ab.

Hör auf, zu denken, du müsstest noch besser sein.

Egal, wie sehr du dich anstrengst, du wirst nie gut genug sein für diesen Menschen.

Egal, wie toll du bist, du wirst nie toll genug sein für diesen Menschen.

Egal, wie sexy du bist, du wirst nie sexy genug sein für diesen Menschen.

Egal wie eloquent du bist, du wirst nie eloquent genug sein für diesen Menschen.

Egal wie gebend du bist, du wirst diesem Menschen nie das geben können, was er sich wünscht.

Der Fehler liegt nicht bei dir!

Dieser Mensch ist einfach nicht in der Lage, dich anzunehmen und zu lieben. Weil er so ist, wie er ist. Das hat nichts mit dir zu tun!

Hör auf, zu kämpfen. Du kannst diesen Kampf nicht gewinnen. Niemals.

Schenke dir selbst stattdessen ein:

Ich bin ok so wie ich bin.

Das ist die Wahrheit. Punkt. Ende der Geschichte.

Ein Mensch, um dessen Akzeptanz und Liebe du kämpfen musst, ist nicht dein Mensch.

Ein sich selbst liebender Mensch lässt solche Menschen einfach links liegen.

Er wendet sich stattdessen Menschen zu, die ihn einfach so lieben können. So, wie er ist. Bei denen er nicht das Gefühl hat, anders, besser sein zu müssen.

So schwer das vielleicht erstmal umzusetzen ist, so einfach ist es aber eigentlich.

Egal, in welcher Situation deines Lebens du bist, frag dich einfach:

“Was würde ein sich selbst liebender Mensch jetzt tun?”

Und dann hast du die Antwort.

Die Person, von der du dich abgelehnt fühlst, lehnt sich vielleicht selbst ab. Deshalb kann sie auch mit deiner Liebe nicht umgehen, weil sie nicht zu ihrem Selbstbild passt. Vielleicht handelt es sich um eine Person, die sich selbst immer in Menschen verliebt, die sie nicht lieben. Damit beweist sie sich dann immer wieder, dass sie nicht liebenswert ist.

Was willst du dagegen machen?

Du kannst das innere Programm einer Person nicht ändern. Das kann sie nur selbst.

Also hör auf, zu hoffen, dass er oder sie es irgendwann checkt und deine Zuneigung erwidert. Das ist verschwendete Zeit und Energie.

Niemand muss checken, wie toll du bist. Außer du selbst! Und wenn du selbst das erstmal auf einer ganz tiefen Ebene verstanden hast und deine Selbstliebe fließt, dann kann dir die äußere Ablehnung auch nichts mehr anhaben.


Schritt 3: Schaff dir bewusst ein akzeptierendes Umfeld

Lass die Menschen hinter dir, die dich nicht wertschätzen. Umgib dich bewusst mit Menschen, von denen du dich angenommen fühlst.

Wenn du Menschen, von denen du dich abgelehnt fühlst, erlaubst in deiner Nähe zu sein, dann hat das fatale Folgen. Du sendest dir damit immer wieder das Signal, dass du nicht genug bist.

Wie willst du so in das Gefühl der Selbstliebe und Annahme kommen? Es ist unmöglich.

Natürlich musst du den Switch von der Ablehnung zur Annahme selbst innerlich vollziehen. Aber das kannst du nur, wenn dir dein Umfeld genau das zurück reflektiert.

Also wähle dein Umfeld bewusst. Richte dich mit deinen Gedanken und deinen Handlungen auf ein liebevolles Umfeld aus.


Fazit:

Sich abgelehnt fühlen, kann echt hart sein. Aber es steckt auch ein großes Geschenk darin. Das Geschenk, dass du siehst, wo du selbst noch Ablehnung dir gegenüber in dir hast.

Und diese Ablehnung kannst du dann erlösen. Du kannst sie zu dir selbst zurücknehmen, wo sie ihren Ursprung hat.

Du kannst der anderen Person vergeben und erkennen, dass ihre Ablehnung nichts mit dir zu tun hat. Du musst sie nicht persönlich nehmen. Du kannst die Gelegenheit nutzen, um diese Schattenseite zu integrieren. Und dadurch kommst du letztendlich nur noch mehr in deine Selbstliebe.



Kaffee spendieren

War dieser Artikel wertvoll für dich? Dann freue ich mich sehr über das Spendieren eines symbolischen Kaffees. Ich danke dir von Herzen.

Kaffee spendieren


Bist du es leid, dass dich deine Angst in manchen Situationen gefangen hält?

Gibt es Vieles, was du dich gern endlich mal trauen würdest?

Lerne, deine Ängste zu umarmen und aus dem Gefängnis Komfortzone auszubrechen. In diesem Online-Kurs wirst du in mehreren Lektionen durch einen transformativen Prozess geleitet.

Der Online-Kurs Komfortzone verlassen bietet dir:

Dieser Online-Kurs unterstützt dich dabei, deine Komfortzone nachhaltig zu erweitern.

Er gibt dir Werkzeuge dafür an die Hand, deine Komfortzone Stück für Stück zu verlassen – egal in welchem Bereich.

Du wirst im Online-Kurs Komfortzone verlassen in 5 verschiedenen Lektionen sanft dabei angeleitet, deine Komfortzone zu verlassen.

Mehr zum Kurs
Meditation lernen: 6 Tipps für den Einstieg

Meditation lernen: 6 Tipps für den Einstieg

Vielleicht bist du auf dieser Seite gelandet, weil du noch nie meditiert hast. Vielleicht bist du auch auf dieser Seite gelandet, weil du bis jetzt noch nicht richtig warm geworden bist mit dem Meditieren.

Was auch immer deine bisherige Geschichte mit Meditation ist: Dieser Artikel kann dich dabei unterstützen, deinen Zugang zur Meditation zu finden und einen schrittweisen Plan zu entwickeln, wie du in eine regelmäßige Meditationspraxis kommst.

Was ist Meditation?

Es gibt ungefähr so viele verschiedene Meditationen wie Eissorten und sie alle sind anders. Schokoladeneis schmeckt ganz anders als Vanilleeis und genauso verhält es sich auch mit Meditationen. Eine Achtsamkeitsmeditation hat eine völlig andere Wirkung auf dich, deinen Körper und dein Gehirn als eine eher psychologische Meditation zu einem bestimmten Thema.

Und hier gilt es auch schon, den ersten Irrtum richtigzustellen: Meditation hat erst einmal rein gar nichts mit Religion zu tun! Klar gibt es zum Beispiel auch buddhistische Meditationen, aber Meditation lernen hat an sich nichts mit Religion zu tun. Die meisten Meditationen sind Wahrnehmungsübungen, bei denen du lernst, auf eine Metaebene zu gehen und dein Bewusstsein zu beobachten. Und das ist ziemlich universell für jeden Menschen eine sinnvolle Sache, egal ob religiös oder nicht.

Es gibt Meditationen, bei denen du mit dem arbeitest, was gerade in dir ist. Zu diesen Meditationen zählen zum Beispiel Gefühlsannahme-Meditationen. Und dann gibt es Meditationen, bei denen du mit Visualisierungen arbeitest. Das heißt, du erschaffst in deinem Bewusstsein neue Objekte.

Bei der klassischen Atem-Meditation hingegen geht es darum, dich aus der Identifikation mit deinen Gedanken zu lösen. Die meisten Menschen leiden unter ihren Gedanken, weil sie keine Kontrolle über sie haben. Sie denken nicht, sondern sie werden gedacht. Ihr Verstand beherrscht sie. Sie können sich weder bewusst entscheiden, was sie denken, noch ob sie ihre Gedanken glauben wollen oder nicht. Und das ist ein ziemliches Drama, aus dem Meditation der einzige langfristige Ausweg ist. Alles andere kann dich vielleicht einmal kurz ablenken, aber dann kommt das Gedankenwirrwarr zurück und nimmt dich wieder gefangen.

Wozu ist Meditation gut?

Und hier kommt die Meditation ins Spiel: Beim Meditation lernen kommst du nämlich immer mehr dahin, dass du dir selbst bewusst werden kannst. Das heißt, dass du lernst, dich selbst beim Denken zu beobachten. Du lernst, unwahre Gedanken zu erkennen und einfach aus ihnen auszusteigen.

Du wirst nicht mehr gedacht, sondern du denkst. Was in dir geschieht, wird immer mehr zu einem Prozess, den du steuern kannst.

Du kannst dir das so vorstellen: Ein nicht meditierender Mensch lebt sein Leben so als würde er auf einem Boot durch den Ozean treiben und das völlig ohne Steuer, ohne Ruder. Er ist den Launen des Ozeans komplett ausgeliefert. Mal ist es windig und er wird hin und her geworfen. Mal treibt ihn die Strömung in die eine Richtung und mal treibt ihn die Strömung in die entgegengesetzte Richtung. Wenn keine Strömung und kein Wind da ist, dann kommt er gar nicht vorwärts. Und am Ende ist er die ganze Zeit im Kreis gefahren.

Das ist nun kein besonders effektiver Weg durch das Leben zu gehen. Du bist dann einfach ein Spielball deiner sozialen Konditionierungen und äußeren Umstände.

Wenn du dich aber im Meditieren übst, dann nimmst du das Steuer damit selbst in die Hand.

Du übernimmst dann wirklich die Rolle des Regisseurs bzw. der Regisseurin deines Lebens.

Du lernst durch regelmäßige Meditation, aus ungesunden Gedankenmustern auszusteigen. Deshalb ist Meditation DAS Mittel für persönliche Entwicklung. Wenn du dich selbst “umerziehen” willst, also das ändern willst, was du denkst und wie du handelst, dann kommst du ums Meditation lernen eigentlich nicht drum herum.

Ein weiterer positiver Effekt vom Meditieren ist, dass deine innere und äußere Ruhe zunimmt.

Du bist generell entspannter und verlierst nicht mehr so leicht die Nerven. Du wirst dir deiner Gefühle früher bewusst und dadurch fällt es dir leichter, dein inneres Gleichgewicht zu halten.

Wenn du über einen längeren Zeitraum hinweg meditierst, kannst du an immer tiefere Themen herankommen und so zum Beispiel auch einen alten Schmerz, eine alte Verletzung heilen und transformieren.

Bei Meditationen, die mit Visualisierungen arbeiten, kannst du gezielt neue positive Samen in dich einpflanzen. Diese neuen Samen können sich dann positiv auf deine emotionale Lage und auf deine Verhaltensmuster auswirken.

….Und überzeugt vom Sinn des Meditation Lernens?

Dann kann´s direkt losgehen!

Die Atem-Meditation

Beim Meditation lernen empfiehlt es sich, zunächst mit der klassischen Achtsamkeitsmeditation anzufangen. Durch sie lernst du, bewusster zu werden und dir deiner Gedanken gewahr zu werden.

Wenn du später merkst, dass du gerne andere Meditationen ausprobieren willst: Go for it. Aber die klassische Atemmeditation darf immer die Basis deiner Meditationspraxis bilden.

Hier bekommst du ein paar Tipps, die dir den Einstieg erleichtern können:

1. Meditative Umgebung

Wenn du medtierst, sollte deine Umgebung den Meditationszustand fördern. Das bedeutet, dass du alleine im Raum bist. Und das bedeutet, dass es im Raum still ist. Wenn es dir schwer fällt, deine Sinne auszuschalten, kannst du auch eine Augenbinde und Ohrstöpsel zum Meditieren tragen.

In der Natur zu meditieren, ist zwar wunder-wunderschön – ist aber am Anfang nicht unbedingt zu empfehlen. Hier hast du einfach zu viele Reize, die dich von der Meditation ablenken. Vögel zwitschern, das Laub raschelt, Leute laufen vorbei. Das erschwert es dir ziemlich, in den Prozess reinzukommen. Deshalb meditiere am Anfang besser Zuhause.

Du kannst auch zur Einstimmung auf die Meditation und zur Förderung des Meditationszustandes mit Palo Santo oder weißem Salbei vor der Meditation räuchern. Wenn dir Räuchern eher suspekt ist, dann lass das einfach weg. Räuchern ist kein Muss beim Meditieren, sondern einfach ein schöner Bonus.

Achte auch darauf, dass du zu einer stimmigen Zeit meditierst. Fünf Minuten bevor du irgendwohin los musst ist wahrscheinlich keine gute Zeit zum Meditieren. Dann bist du innerlich schon im Hektik-Modus und denkst darüber nach, was du gleich machst. Wähle zum Meditieren eine Zeit, in der du gerade auch wirklich die Ruhe dafür hast

2. Körperhaltung & Sitzposition

Sitze aufrecht, aber locker und entspannt im Schneidersitz. Du kannst auf einem Meditationskissen oder auf dem Boden sitzen. Wenn dir der Boden zu hart oder zu kalt ist, kannst du auch eine Decke oder eine Yogamatte als Unterlage benutzen. Auf dem Bett solltest du nicht unbedingt meditieren, da es als Unterlage etwas zu weich ist. Im Liegen zu Meditieren, empfiehlt sich auch nicht unbedingt. Dabei werden die meisten Menschen schläfrig und die Konzentration verschwindet.

Wenn du irgendwelche körperlichen Einschränkungen hast, die das Sitzen im Schneidersitz für dich schwierig machen, kannst du dich auch auf einen Stuhl setzen. Wichtig ist auch hier das aufrechte Sitzen.

3. Die Technik

Bei dieser Meditation konzentrierst du dich darauf, wie dein Atem an deiner Nasenspitze ein- und ausströmt. Immer, wenn Gedanken kommen, gehst du mit deiner Aufmerksamkeit einfach wieder zurück zu deinem Atem. Gedanken sind nicht dein Feind, sondern sie werden zu einem Radio, was im Hintergrund leise vor sich hin dudelt. Sie sind da, aber du steigst nicht in sie ein. Du gehst ihnen nicht nach.

Es wird gerade am Anfang öfter passieren, dass du dich wieder in Gedanken verlierst und nach ein paar Sekunden oder ein paar Minuten merkst, dass du gerade wieder sehr mit deinen Gedanken identifiziert warst und nicht mehr auf deinen Atem geachtet hast.

In diesem Moment ist es wichtig, nicht böse auf dich zu sein, sondern einfach ganz entspannt wieder mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Atem zurückzugehen. Du sagst dir einfach:

“Ach ja, jetzt habe ich wieder gedacht, ok. Und jetzt komme ich wieder zurück zum Atem.”

4. Die Zeitspanne

Wichtig sind beim Meditieren am Anfang vor allem zwei Dinge: 1. Überfordere dich nicht. Fange mit kurzen – sehr kurzen – Meditationssequenzen an. Westliche Menschen sind Meditationen nicht gewohnt und deswegen sollte man langsam anfangen.

Dein ganzer Alltag, deine ganze Umgebung, all das kann einer Meditationspraxis völlig entgegenstehen. Die Hektik, der Trubel, das ganze Konzentrieren aufs Machen und Tun. Immer wird deine Aufmerksamkeit auf die äußere Welt gelenkt anstatt auf dein Innenleben. Da kann es erst mal ganz schön komisch sein, dazusitzen und quasi nichts zu tun. Es kann sich merkwürdig anfühlen, so allein mit dir zu sein ohne äußere Reize. Es kann sein, dass unangenehme Gefühle hochkommen oder dass dich deine Gedanken total nerven. All das ist völlig normal.

Es empfiehlt sich, mit Meditationseinheiten von 5-10 Minuten anzufangen. Stelle dir einfach einen Wecker und dann probiere aus, welche Zeitspanne sich für dich stimmig anfühlt.

5. Meditiere täglich

Genauso wichtig wie das Wählen einer kurzen Zeitspanne ist das tägliche Meditieren. Das ist die zweite wichtige Sache beim Meditation lernen. Nur, wenn du etwas täglich machst, entsteht auch wirklich eine neue Gewohnheit. Und nur, wenn du täglich meditierst, wirst du auch die positiven Effekte erleben.

Es kann gerade am Anfang abschreckend sein, dich so konsequent zu verpflichten. Aber egal in welchem Bereich du dich verändern willst: Nur durch Training kommst du weiter. Das gilt im Bereich Meditation genauso wie in jedem anderen Bereich. Deshalb gehe wirklich bewusst diese Verpflichtung dir selbst gegenüber ein. Es wird sich bezahlt machen – garantiert.

6. Sei lieb zu dir

Wie immer ist auch hier mein Rat: Egal was du machst, mach´s mit Selbstliebe.

Es kann sein, dass dein innerer Kritiker am Anfang vom Meditieren lernen sehr laut ist. Es kann sein, dass in deinem Kopf die Gedanken aufpoppen:

“Mache ich das gerade richtig? Meditiere ich gut genug? Ich bin total schlecht im Meditieren. Ich schaffe es gar nicht, mich auf meinen Atem zu konzentrieren und denke die ganze Zeit nur.”

Diese Gedanken sind am Anfang völlig normal. Es geht fast allen Menschen so, dass sie Probleme damit haben, mit ihrer Aufmerksamkeit beim Atem zu bleiben. Das wird mit der Zeit besser, wenn du dran bleibst.

Versuche, einen positiven Fokus zu behalten. Seit stolz auf dich, weil du überhaupt meditierst. Und auch wenn du vielleicht das Gefühl hast, dass es noch nicht so gut klappt: Ich bin mir sicher, dass du es ganz hervorragend machst! Und jede Meditationspraxis hat positive Auswirkungen auf dein Bewusstsein. Dessen kannst du dir sicher sein.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Einstieg in deine Meditationspraxis!



Kaffee spendieren

War dieser Artikel wertvoll für dich? Dann freue ich mich sehr über das Spendieren eines symbolischen Kaffees. Ich danke dir von Herzen.

Kaffee spendieren
Emotionale Abhängigkeit heilen in 7 Schritten

Emotionale Abhängigkeit heilen in 7 Schritten

Machst du dich oft abhängig von anderen Menschen?

Orientierst du dich beim Treffen deiner Entscheidungen eher an deinem Umfeld als an deinem Innenleben? Fühlst du dich wichtigen Bezugspersonen gegenüber bedürftig?

Dann bist du in diesem Artikel gut aufgehoben. Hier schauen wir uns die Ursachen für emotionale Abhängigkeit einmal genauer an und ich zeige dir einen praktisch umsetzbaren Weg in die emotionale Freiheit auf.

Zeichen dafür, dass du emotional abhängig bist

Woran merkst du, dass du unter emotionaler Abhängigkeit leidest? Zunächst einmal ist jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad emotional abhängig. Das ist völlig normal. Komplette Unabhängigkeit ist eine Illusion. Alleine dafür, dass mein Müsli morgens bei mir in der Müslischale landet, bin ich von einer Kette von einigen Menschen abhängig. Von derjenigen Person, die den Hafer angebaut hat, bis hin zu dem Verkaufspersonal im Supermarkt, in dem ich mein Müsli gekauft habe.

Wir alle verlassen uns auf andere Menschen. Doch es gibt einen Punkt, ab dem emotionale Abhängigkeit zur großen Belastung wird und uns unfrei macht.

Dass dieser ungute Punkt bei dir erreicht ist, merkst du an folgenden Dingen:

  • Deine Gedanken kreisen ständig um eine andere Person
  • Wenn du eine Entscheidung triffst, fragst du dich zuerst, was für die andere Person gut wäre, bevor du dich fragst, was du selbst willst
  • Du gehst gegen dich selbst, um die Liebe und Aufmerksamkeit der anderen Person zu bekommen
  • Wenn du etwas Tolles erreicht hast, willst du das Lob der anderen Person, anstatt selbst stolz auf dich zu sein
  • Du wirst eifersüchtig/unsicher, wenn die andere Person zu eng mit jemand anderem ist
  • Du stellst die Bedürfnisse und Gefühle der anderen Person über deine eigenen
  • Du fühlst dich wertvoller, wenn du mit der anderen Person zusammen bist, als wenn du alleine bist
  • Du verhältst dich klammernd und kontrollierend, wenn du das Gefühl hast, dass die andere Person sich von dir entfernt

Wenn du beim Durchlesen dieser Punkte oft innerlich genickt hast, dann ist es jetzt an der Zeit, Schritte in Richtung emotionale Unabhängigkeit zu machen.

Denn deine emotionale Abhängigkeit tut nicht nur dir nicht gut, sondern auch deinen Beziehungen nicht. Wahrscheinlich hast du in Beziehungen oft das Gefühl, am kürzeren Hebel zu sitzen. Du hast das Gefühl, dass die andere Person mit dir spielen kann, dass du ihrer Gnade ausgeliefert bist. Weil du ja existenziell von ihrer Liebe und Bestätigung abhängig bist. Und wenn sie dir diese nicht gibt, dann verhungerst du. Du sitzt auf dem Trockenen. Und ich weiß, dass das kein schönes Gefühl ist.

Folgen emotional abhängigen Verhaltens

Eine emotional abhängige Person ist für andere Menschen in Beziehungen überhaupt nicht angenehm. Auch wenn der emotional abhängige Mensch immer das Gefühl hat, er würde alles für die anderen machen und viel mehr geben als die anderen, so ist sein Altruismus eigentlich nur fake.

Denn er macht die Sachen ja nur, um dafür Liebe und Anerkennung zu bekommen. Er versucht nur deshalb, es dem anderen recht zu machen, weil er eine Gegenleistung dafür erwartet. Er macht die Beziehung zu einem Handel, indem er der anderen Person unbewusst signalisiert:

“Ich bin für dich da, aber dafür musst du auch bei mir bleiben. Ich glaube, dass ich dich liebe, aber eigentlich brauche ich dich nur.”

Das ist keine Liebe. Das ist emotionale Abhängigkeit. Die meisten Menschen verwechseln Lieben und Brauchen. Liebe ist frei. Und Liebe lässt frei. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann erwarte ich noch nicht einmal, dass er mich zurück liebt. Weil Liebe nicht bedürftig ist. Weil Liebe kein Handel ist.

Aber wenn ich jemanden brauche, dann will ich gefälligst auch immer genauso viel zurückbekommen, wie ich hineingebe.

Andere Menschen spüren auf einer tiefen Ebene den Unterschied zwischen Lieben und Brauchen. Und wenn sie spüren, dass sie es gerade mit einem emotionalen Bettler oder einer emotionalen Bettlerin zu tun haben, dann stößt sie das ab. Sie fühlen sich getäuscht. Weil sie wissen, dass es nicht um sie geht, sondern darum, dass die andere Person sie braucht. Sie spüren, dass die andere Person sich von ihnen abhängig macht, weil sie das Gefühl hat, alleine nicht genug zu sein.

Durch das Klammern und emotionale Manipulieren fühlen sich die anderen unwohl. Sie fühlen sich verpflichtet und unfrei mit dir.

Vielleicht ist es aber auch andersherum. Vielleicht bist du in einer Beziehung mit einer emotional abhängigen Person. Frage dich einmal: Wenn die andere Person “Ich liebe dich” zu mir sagt, fühle ich dann, dass sie wirklich meint “Ich liebe dich” oder fühlt es sich eher an wie “Ich brauche dich”?

Wenn du beim “Ich liebe dich” der anderen Person eher das Gefühl hast, dass es ein Brauchen als Lieben ist, dann hast du es gerade mit einer emotional abhängigen Person zu tun.

Viele Menschen in Partnerschaften sind eher auf dem Pfad des Brauchens unterwegs. Weil sie nie gelernt haben, wirklich zu lieben und den Unterschied nicht kennen.

Ursachen emotionaler Abhängigkeit

Warum sind wir emotional abhängig? Ursachen für emotional abhängiges Verhalten finden wir in den primären Beziehungen unseres Lebens.

Wenn du als erwachsene Person zu emotionaler Abhängigkeit neigst, dann hast du das mit ziemlicher Sicherheit irgendwo gelernt.

Vielleicht hast du in der Beziehung deiner Eltern beobachtet, dass sich ein Elternteil  oder beide vom anderen emotional abhängig gemacht haben. Dieses Muster hast du dann übernommen und reproduzierst es seitdem in deinen eigenen Beziehungen.

Vielleicht hast du als Kind auch gespürt, dass deine Eltern sich emotional von dir abhängig gemacht haben. Sie waren sich selbst nicht genug und haben versucht, sich durch ihre Elternrolle wertvoll und geliebt zu fühlen. Sie haben mit dir ein inneres Loch gefüllt. Diese Bedürftigkeit hast du gefühlt und sie als deine Vorstellung von Liebe internalisiert.

Emotional abhängiges Verhalten geht immer mit mangelnder Selbstliebe einher. Wenn du dich selbst genug lieben würdest, dann würdest du dich der anderen Person gegenüber nicht bedürftig fühlen. Du hättest nicht das Gefühl, dass du auf ihre Liebe angewiesen bist. Für eine sich selbst liebende Person ist die Liebe von anderen nur ein netter Bonus. Sie ist eine Reflexion der eigenen Liebe zu sich selbst. Deswegen ist Selbstliebe entwickeln auch bei diesem Thema das beste und wichtigste Heilmittel.

7 Schritte zur Heilung emotionaler Abhängigkeit

1. Muster erkennen

Der erste Schritt ist wie immer das Bewusstsein. Du kannst nur verändern, worüber du dir auch bewusst bist. Also reflektiere im ersten Schritt, warum du dich emotional abhängig verhältst.

Was verleitet dich ganz persönlich zu emotionaler Abhängigkeit?

Wie erklärst du dir dieses Muster?

Was passiert bei dir innerlich in Momenten emotional abhängigen Verhaltens?

Nimm dir einmal ein paar Minuten Zeit für die Beantwortung dieser Fragen. Das kannst du entweder schriftlich machen oder indem du in die Meditation gehst.

Bring Licht ins Dunkle und beleuchte deine Muster. Das ist die Voraussetzung dafür, sie in einem nächsten Schritt zu transformieren.

2. Bewusst werden

In einem zweiten Schritt wirst du dir in der Situation selbst bewusst. Du lernst, darauf zu achten, was genau in dir passiert in den Momenten emotional abhängigen Verhaltens.

Du erkennst, wenn eine Situation ein unangenehmes Gefühl in dir triggert, das am Anfang von der Abwärtsspirale steht. Um dieses unangenehme Gefühl nicht zu haben, verhältst du dich normalerweise bedürftig, klammernd, erwartungsvoll, wütend, unsicher oder eifersüchtig.

Wenn du dir aber schon am Anfang dieser Abwärtsspirale bewusst wirst, dann kannst du diese normalerweise automatisch ablaufende Kettenreaktion stoppen.

Wenn du lernst, schon ganz am Anfang dein Gefühl wahrzunehmen und liebevoll in den Arm zu nehmen, dann kannst du deine emotionale Abhängigkeit zu dir selbst zurücknehmen. Du musst sie dann nicht auf die andere Person projizieren.

3. Gefühl annehmen

Du kannst in dem Moment einfach innehalten und mit dem Gefühl sein. Du kannst lernen, das Gefühl anzunehmen. Du musst nicht äußerlich darauf reagieren.

Wenn du zum Beispiel merkst, dass du dich gerade abgewiesen fühlst, weil dein*e Partner*in den Abend lieber mit anderen Menschen als mit dir verbringen möchte und du normalerweise in dieser Situation eine dramatische Szene machen würdest oder versuchen würdest, sie/ihn so zu manipulieren, dass er/sie doch bei dir bleibt – lass diese Reaktion dieses Mal einfach weg.

Wünsche ihr oder ihm einen schönen Abend und nimm dein Gefühl zu dir selbst zurück.

Fühle liebevoll, was gerade emotional bei dir ausgelöst wurde und mach dir klar, dass das nur Gefühle sind. Sie kommen und gehen und sie tun dir nicht weh.

Hol dir jetzt GRATIS deine SELBSTLIEBE-MEDITATION und melde dich für meinen Newsletter an
We respect your privacy.

4. Unabhängigkeit genießen

Gehe hinaus in die Welt wie eine mutige Löwin, wie ein mutiger Löwe.

Was machst du sonst nicht, weil du dich nicht stark genug dafür fühlst? Wo nimmst du andere Menschen als Ausrede dafür, etwas zu machen oder etwas nicht zu machen?

Lebe ganz bewusst deine Unabhängigkeit. Mache das, was du willst. Ganz unabhängig von anderen Menschen.

Vielleicht wolltest du schon immer mal zu einer Veranstaltung gehen. Aber niemand, den du kennst, wollte mitkommen und alleine hast du dich nicht getraut. Mach das nicht. Mach dich nicht abhängig von anderen. Wenn du diese Sache gerne machen willst, dann go for it. Du brauchst niemand anderen als Sicherheitsnetz, um dich dort wohlzufühlen. Geh einfach dorthin und feiere dich ganz bewusst dafür, dass du so unabhängig bist und dein eigenes Ding machst.

Achte beim Ziele setzen darauf, dass diese Ziele für dich sind und nicht für andere Menschen. In deinem Leben geht es in allererster Linie um dich. Was willst DU wirklich?

5. Kleine Erfolge feiern

Sei stolz auf dich in diesem Prozess. Feiere jeden kleinen Schritt auf deinem Weg in die emotionale Unabhängigkeit. Gewöhne dir an, eher das zu sehen, was du schon geschafft hast als immer nur das, was du noch schaffen willst.

Ja, vielleicht bist du in manchen Situationen noch sehr emotional abhängig. Aber wenn du diesen Weg gehst, dann gibt es auch Erfolge. Und wenn sie noch so klein sind.

Du hast dich einmal nicht als Erste*r gemeldet. Du hast eine Entscheidung für dich getroffen und es war dir dabei ganz egal, wie andere Menschen sich in deiner Situation entschieden hätten. Du hast dir selbst etwas gegeben, was du sonst immer von anderen wolltest.

Was auch immer du für Schritte machst auf deinem Weg in die emotionale Freiheit: Wertschätze jeden Fortschritt. Auch wenn er dir noch so klein erscheinen mag.

6. Verbringe gerne Zeit mit dir

Alleinsein genießen lernen fängt damit an, dass du regelmäßig freiwillig (!) Zeit mit dir selbst verbringst. Und nicht nur immer dann, wenn gerade niemand anders Zeit für dich hat. Damit sendest du dir nämlich das Signal, dass deine Gesellschaft nicht so wertvoll ist wie die von anderen Menschen.

Und wenn du lernst, dass es gar nicht so dramatisch ist, wenn du mal auf dich selbst gestellt bist, wirst du emotional auch freier. Du machst die Lernerfahrung, dass du gar nicht emotional von anderen Menschen abhängig bist. Du kannst dich selbst auch emotional auffangen. Es passiert nichts Schlimmes, wenn mal niemand anders als du selbst für dich da ist.

7. Lass Kontrolle und Erwartungen los

Und das gilt sowohl für Partnerschaften als auch für Freundschaften. Versuche nicht, die andere Person zu kontrollieren. Bemerke, wo du versuchst, zu kontrollieren und zu manipulieren. Und dann hör auf damit. Lass es einfach sein.

Und erwarte auch nichts von anderen. Werde dir selbst bewusst, wenn du zum Beispiel die Erwartungshaltung hast, dass die andere Person sich nach so und so vielen Minuten oder Stunden auf deine Whatsapp-Nachricht zurückgemeldet haben muss. Niemand muss irgendwas. Und für jeden Menschen ist eine kurze Zeit und eine lange Zeit etwas völlig Unterschiedliches. Also bewerte den Kommunikationsstil der anderen Person nicht mit deinen Maßstäben.

Erwarte auch nicht, dass alles, was du tust, erwidert wird. Wenn du deine*n Partner*in massierst, dann erwarte nicht, dass er oder sie dich das nächste Mal auch massiert.

Geh von diesen toxischen Erwartungen weg. Sie machen dich nur unglücklich und vergiften deine Beziehungen. Unerfüllte Erwartungen an andere Menschen führen zu dem Gefühl, dass du ein Opfer bist. Und das willst du doch nicht oder? Also raus aus der Opferrolle!

Andere Menschen verhalten sich nicht entsprechend deiner Erwartungen. Und das ist auch gar nicht weiter schlimm. Du kannst für dich selbst sorgen. Du bist nicht darauf angewiesen, dass andere Menschen deine Erwartungen erfüllen. Und du bist erst recht nicht darauf angewiesen, dass eine konkrete andere Person deine Erwartungen erfüllt.

Wenn hinter deinen Erwartungen ein Bedürfnis steckt, dass gerne erfüllt werden will, dann gibt es sicher auch andere Strategien, um dieses Bedürfnis zu erfüllen. Du bist niemals nie auf eine konkrete Situation und auf einen konkreten Menschen angewiesen. Nur auf dich selbst. Auf dich selbst bist du tatsächlich angewiesen.

Deshalb sei die Liebe, die du dir von außen wünscht. Sei die Bestätigung, die du dir von außen wünscht.

Genieß deine Unabhängigkeit!



Kaffee spendieren

War dieser Artikel wertvoll für dich? Dann freue ich mich sehr über das Spendieren eines symbolischen Kaffees. Ich danke dir von Herzen.

Kaffee spendieren

Online-Kurs inneres Kind heilen

Ein entscheidender Schritt beim Weg aus der emotionalen Abhängigkeit ist das Nachbeeltern deines inneres Kindes.

Kannst du dich mit all deinen Facetten, all deiner Bedürftigkeit, Kleinheit und Unvollkommenheit in den Arm nehmen? Kannst du dich um die Bedürfnisse kümmern, die als Kind zu kurz gekommen sind?

Wenn du lernst, dich selbst in den Arm zu nehmen, dann geht auch das Bedürfnis weg, dass andere dir Sicherheit geben sollen. Denn die kannst du nur in dir finden.

Suche im Innen nach Halt und nicht im Außen.

Umfassende Begleitung in diesem Prozess bietet mein Online-Kurs inneres Kind heilen.


Das lernst du im Online-Kurs inneres Kind heilen:

Liebe und Annahme deines inneren Kindes

Kernverletzung deines inneren Kindes heilen

Blockierende Glaubenssätze vom inneren Kind in positive umwandeln

Kernbedürfnisse vom inneres Kind sehen und erfüllen

In deinem Alltag durchschauen, wenn gerade dein inneres Kind reagiert und nicht du (der erwachsene Anteil)

Morgen- und Abendroutine für dein inneres Kind

Die spielerische, spontane und wilde Seite deines inneren Kindes integrieren

Dein inneres Kind von deinem Kindheitszuhause in dein jetziges Zuhause zu dir holen

Zum Online Kurs inneres Kind heilen


Akzeptieren lernen: Mit dem Leben statt dagegen!

Akzeptieren lernen: Mit dem Leben statt dagegen!

Akzeptieren, was du nicht ändern kannst. Fällt dir das leicht? Wahrscheinlich nicht, sonst würdest du diesen Artikel wohl nicht lesen.

Aber keine Sorge: Damit bist du nicht alleine! Etwas nicht zu akzeptieren und stattdessen in den Kampfmodus zu gehen, das ist ein beliebter Volkssport.

Was aber auch zugleich die gute Nachricht ist: Wir LERNEN erst, nicht zu akzeptieren. Wir werden so sozialisiert, dass wir verlernen, zu akzeptieren. Und genau deswegen kannst du Akzeptanz auch wieder lernen.

In diesem Artikel schauen wir uns einmal genauer an, was Akzeptanz eigentlich bedeutet und klären damit ein großes Missverständnis auf.

Außerdem bekommst du hier eine Schritt für Schritt Anleitung fürs Akzeptieren lernen.

Akzeptanz – Was bedeutet das eigentlich?

Hier komme ich schon zum ersten wichtigen Punkt: Akzeptieren heißt nicht gut finden! Dieses Missverständnis ist der Nummer 1 Grund dafür, warum Akzeptieren vielen Menschen so schwer fällt. Du findest etwas blöd und deswegen kämpfst du dagegen.

Es denkt in dir: Das sollte nicht so sein. Ich muss es ändern.

Aber genau hier liegt das Problem: Nur weil du etwas nicht magst, heißt das noch nicht, dass du es sofort ändern kannst.

Und nur weil du etwas akzeptierst, heißt das noch nicht, dass du es gut findest.

Akzeptieren und gut finden sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Wenn du etwas akzeptierst, dann erkennst du damit nur an, dass es gerade Realität ist.

Denn alles, was gerade ist, existiert ja bereits. Wie kannst du da sagen: “Es sollte aber nicht sein.”?

Es IST bereits, also soll es anscheinend auch sein.

Akzeptieren bedeutet also nur, mit der Realität zu gehen statt dagegen. Das anzuerkennen, was da ist.

Ob du diese Sache dann gut oder schlecht findest, ist eine völlig andere Geschichte.

Denn wie klug kann es sein, gegen die Realität zu kämpfen? Die Realität wird immer gewinnen. Egal wie doll du dich anstrengst. Du wirst diesen Kampf immer verlieren.

Akzeptieren oder ändern?

Natürlich gibt es auch Dinge, die du nicht akzeptieren musst. Es gibt Dinge, die du verändern kannst.

Akzeptanz heißt nicht, passiv in der Ecke zu sitzen und die Verantwortung für dein Leben abzugeben. Akzeptieren bedeutet nicht, dass du aufhörst, proaktiv zu handeln.

Beim Akzeptieren lernen ist es ein wichtiger Schritt, zu unterscheiden, wo Akzeptanz Sinn macht und wo nicht.

Erst einmal verdient alles, was gerade ist, Akzeptanz. Weil es ja gerade schon ist.

Wenn es sich hier aber um eine Sache handelt, die du a) realistisch gesehen ändern kannst und b) auch gerne ändern möchtest, dann solltest du das auch tun.

Frag dich ehrlich, was du wirklich ändern kannst. Und frag dich auch ehrlich, wie viel dir das wert ist. Manche Dinge kannst du vielleicht ändern, aber die Zeit und Energie, die das kosten würde, ist es einfach nicht wert.

Hier hilft es, ehrlich zu dir selbst zu sein und eine gute Verbindung zu deiner Intuition und deinen Gefühlen zu haben.

Dinge, die Akzeptanz verdienen

Manche Fakten über das Leben sind hart, aber sie zu akzeptieren ist notwendig. Es gibt Dinge, die sich einfach nicht ändern lassen.

Die folgenden Tatsachen gehören in diese Kategorie:

1.Die Vergangenheit ist für immer vorbei

Alles, was in der Vergangenheit liegt, ist damit aus und vorbei. Mit der Vergangenheit abschließen ist deshalb die einzig logische Konsequenz. Egal, ob es sich um schöne oder um unschöne Dinge handelt: Es ist schon geschehen. Es ist für immer vorbei und nichts, was du jetzt tust, wird noch irgendetwas an der Vergangenheit ändern.

2. Du hast keine Kontrolle über andere Menschen

Was andere Menschen tun und was sie nicht tun, kannst du nur sehr begrenzt beeinflussen. Jeder Mensch hat seinen eigenen freien Willen. Und durch Manipulation seinen Willen bei anderen Menschen durchzusetzen ist auch keine gute Strategie. Wenn du durch den Einsatz von Strategie etwas bei jemandem durchgesetzt hast, ist es irgendwie nicht echt. Und wahrscheinlich wird es auch nicht lange anhalten.

Genauso sieht es aus, wenn es um die Gefühle von anderen Menschen geht. Wie ein anderer Mensch dir gegenüber empfindet, liegt nicht in deiner Hand. Du kannst anderen Menschen gegenüber authentisch und liebevoll sein, aber dann musst du loslassen. Was auch immer dann von ihnen zurück kommt, kannst du nicht kontrollieren.

Und nur das, was andere Menschen dir natürlicherweise und aus sich heraus geben möchten, ist auch wirklich echt. Deshalb tut es gut, voll und ganz zu akzeptieren, dass du keine Kontrolle über andere Menschen hast.

3. Alles stirbt irgendwann

Alles unterliegt dem Kreislauf von Leben und Sterben. Nichts ist davon ausgenommen. Gerade mit diesem Fakt strugglen viele Menschen. Sie denken: Nein, das sollte nicht so sein! Gute Dinge sollten für immer bei mir bleiben!

Und auch hier gilt: Doch, das sollte so sein. Sonst wäre es nicht so. Und warum sollte es einen Unterschied machen, ob du etwas gut oder schlecht findest? Alles, was kommt, muss auch wieder gehen. Es kommt und dann geht es wieder und schafft Raum für Neues. So ist das Leben. Der Tod ist nicht das Gegenteil vom Leben sondern ein Teil davon. Ohne den Tod gäbe es kein Leben.

4. Nichts ist perfekt

Eine weitere Hürde beim Akzeptieren lernen ist übertriebener Perfektionismus. Wenn du den Glaubenssatz hast:

“Ich kann es erst akzeptieren, wenn es perfekt ist.”,

dann wirst du wahrscheinlich sehr selten irgendwas akzeptieren. Denn nichts ist perfekt. Rein gar nichts. Und das ist auch ok so. Deinen Perfektionismus ablegen ist die einzig sinnvolle Strategie. Ansonsten kann dir Akzeptanz nie wirklich gelingen und du bist die ganze Zeit nur am Kämpfen. Und das versaut dir einfach komplett das Leben, ohne dass es dir irgendwas Positives bringt.

5. Es gibt keine Gerechtigkeit

Einen weiteren Punkt, an dem vielen Menschen Akzeptanz schwerfällt, ist Ungerechtigkeit. Ja, es gibt auf der Welt viel Ungerechtigkeit. Kinder verhungern. Länder werden im Krieg zerstört. Konzerne bereichern sich an Menschen.

Das alles passiert. Und das alles ist nicht schön.

Aber es ist Realität. Nochmal zur Erinnerung: Akzeptanz heißt nicht gut finden. Akzeptanz heißt nur, dass ich die Realität anerkenne.

Das Leben ist nicht gerecht. Die Welt ist nicht gerecht. Je eher du das akzeptierst, desto eher kannst du diesen sinnlosen Kampf loslassen.

Und natürlich kannst du dich für mehr Gerechtigkeit einsetzen. Aber nur von dem Punkt aus, dass du die Fakten, so wie sie jetzt gerade sind, erst einmal völlig akzeptierst.

6. Deine Lebensumstände sind so, wie sie sind

Es macht keinen Sinn, mit deiner Geschichte zu hadern. Du kommst aus der Familie, aus der du kommst. Dir ist im Leben das passiert, was dir passiert ist.

Damit zu hadern, woher du kommst und welche Lebensumstände du jetzt gerade vorfindest, macht keinen Sinn.

Nur von dem Zustand der absoluten Akzeptanz deiner jetzigen Lebensumstände aus kannst du dein Leben nach deinen Vorstellungen gestalten.

Zu sagen:

“Ich wünschte, ich würde aus einer wohlhabenden Familie kommen. Ich wünschte, ich hätte damals nicht diese Frau geheiratet. Ich wünschte, ich würde in einem anderen Land leben. Ich wünschte, ich hätte damals nach dem Abi studiert. Ich wünschte, ich wäre ein Mann. Ich wünschte, ich würde einen angeseheneren Beruf ausüben.”

Das ändert absolut gar nichts an dem, was ist.

All dieses anders wünschen funktioniert nicht und zieht dich nur runter. Es gibt manche Lebensumstände, die einfach so sind. Und dagegen anzukämpfen ändert kein bisschen was an ihnen.

Tipps für mehr Akzeptanz

1. Kampf hinterfragen

Um aus eingeübten Denk- und Verhaltensweisen auszubrechen, sind Fragen eine der besten Strategien. Wenn du merkst, dass du gerade auf eine bestimmte Weise über eine Situation denkst und du wirst dir in dem Moment bewusst, dann kannst du deine Annahmen über die Realität einfach infrage stellen.

Zum Beispiel wenn es gerade in dir denkt: “Das darf nicht so sein. Ich muss dagegen ankämpfen” und du merkst, was gerade in dir selbst abgeht. In diesem Moment kannst du dich fragen: “Bringt dieser Kampf gerade realistisch gesehen irgendwas? Verändert sich dadurch die Situation? Wie viel Leid fügt mir mein Kampf zu im Gegensatz zu dem Nutzen, den er mir bringt?”

Wenn du eine Frage gefunden hast, bei der es innerlich “Klick” macht, dann kannst du dich aus der Identifikation mit dem Kampf lösen. Du verstehst auf einer tiefen Ebene den Unsinn deines Kampfes und dadurch wird er überflüssig.

2. Sichtweisen von anderen adaptieren

Manchmal sind andere Menschen die besten Lehrer*innen. Jede Person hadert mit unterschiedlichen Dingen. Und umgekehrt hat jede Person ganz andere Ressourcen und Bereiche, in denen sie super klar kommt. Jeder Mensch hat irgendwelche tollen bereichernden Sichtweisen, die du dir aneignen kannst.

Wenn du das nächste Mal daran scheiterst, etwas zu akzeptieren, schaue dich einmal in deinem Umfeld um: Wer von den Menschen in deinem Leben schafft es, eine ähnliche Situation zu akzeptieren?

Wenn du jemanden gefunden hast, dann frage diese Person einmal nach ihrer Sichtweise über die Situation.

Du wirst feststellen, dass sie ganz anders als du darüber denkt. Deswegen fällt es ihr leichter, diese Sache zu akzeptieren.

Nun kannst du dich aber einfach entscheiden, genauso über diese Sache zu denken wie die andere Person. Interpretationen über Situationen sind ja nicht angeboren, sondern anerzogen. Deshalb kannst du dich selbst auch einfach umerziehen.

Und ja, egal wie alt du jetzt gerade in diesem Augenblick bist.

3. Auf Referenzerlebnisse zurückgreifen

Beim Akzeptieren lernen müssen wir nicht jedes Mal wieder bei null anfangen. Manchmal kommt es uns so vor, wenn wir gerade in einer blöden Situation sind, aber es ist nicht so.

Irgendwann einmal hast du es geschafft, etwas zu akzeptieren. Da bin ich mir ganz sicher. Du fandest etwas blöd und trotzdem konntest du es irgendwann akzeptieren und damit loslassen.

Jetzt kannst du dich einfach daran zurück erinnern, wie du das damals gemacht hast.

Was hat dir geholfen, in den Zustand der Akzeptanz zu kommen?

Welche Aktivitäten, Übungen oder Gedankengänge waren hilfreich?

Vielleicht geben dir die Antworten auf diese Fragen wichtige Impulse für die Akzeptanz der jetzigen Sache.

4. Fokus wechseln

Manchmal haben wir die Tendenz, uns an etwas festzubeißen. Wir konzentrieren uns übermäßig auf unser Problem und auf einmal sehen wir nichts anderes mehr. Es scheint riesengroß und unlösbar zu sein. Nichts anderes ist mehr wichtig. Und es ist so schlimm, dass Akzeptanz undenkbar scheint.

Doch genau mit dieser Einstellung kommen wir natürlich überhaupt nicht voran. Weder beim Lösen und Verändern noch beim Akzeptieren. Mit zu viel Druck geht überhaupt nichts mehr.

Wenn dir das passiert, ist ein Fokuswechsel gut. Wenn du merkst, du kommst gerade nicht weiter beim Akzeptieren: Lass es einfach.

Widme dich etwas anderem. Entziehe dieser Sache völlig deine Aufmerksamkeit und beschäftige dich mit etwas anderem. Geh ins Kino. Triff dich mit Freunden. Male ein Bild. Tanze mal so richtig ab.

Mach einfach irgendwas, bei dem du gut den Kopf frei bekommst.

Geh mental völlig weg von der Sache. Und geh auch völlig weg vom Akzeptieren lernen.

Wenn du dann genug Abstand hast, wird dir die Akzeptanz viel leichter fallen. Aber dafür musst du erstmal den Druck rausnehmen.

5. Meditation

Meditieren ist beim Akzeptieren lernen super hilfreich. Setze dich einfach mal zehn Minuten lang hin.

Beobachte deinen Atem und wenn der Gedanke an dein Problem kommt und du es bemerkst, gehst du einfach wieder mit deiner Aufmerksamkeit zurück zu deinem Atem. Damit übst du Gleichmut. Du kannst dich dann schneller aus dem Kampfmodus lösen und in einen Zustand der Akzeptanz zurückfinden. Wenn du im Meditieren geübt bist, kannst du es generell schneller erkennen, wenn du dich gerade gedanklich verrennst und in schädlichen Mustern feststeckst.

Und zuletzt noch wie fast immer mein Herzensrat: Geh mit Selbstliebe an die Aufgabe Akzeptieren lernen heran. Sei nett zu dir. Verliere nicht dein Selbstmitgefühl. Niemand schafft es immer, alles sofort zu akzeptieren. Gönn es dir auch mal, etwas nicht zu schaffen.

Und wenn du gerade kämpfst und weißt, dass es sinnlos ist. Na und? Wir sind alle Menschen.

Wir alle scheitern manchmal und das ist auch in Ordnung so. Du musst nicht immer alles sofort umsetzen können.

Fazit:

Beim Akzeptieren lernen müssen wir uns zuerst über das Missverständnis bewusst werden, dass Akzeptanz nicht gut finden heißt. Akzeptieren heißt nur, die Realität anzuerkennen. Es ist gut, zwischen den Dingen zu unterscheiden, die ich verändern kann und den Dingen, die ich akzeptieren muss. Es gibt Fakten, die in jedem Fall und immer Akzeptanz verdient haben. Zum Beispiel, dass alles irgendwann stirbt, die Vergangenheit vorbei ist und ich andere Menschen nicht kontrollieren kann.

Es gibt verschiedene Mindsets und Methoden, die beim Akzeptieren helfen. Hierzu zählt, andere Leute nach akzeptierenden Sichtweisen zu fragen, meine Denkmuster zu hinterfragen, zu meditieren und aus Referenzerlebnissen zu lernen. Akzeptieren lernen ist ein Prozess. Gib dir Zeit und sei stolz auf jeden kleinen Schritt.